Adidas, Hugo Boss, Puma & Co., trotz Zusage offenbar doch Baumwolle aus Xinjiang in TextilienZoom Button

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Adidas, Hugo Boss, Puma & Co., trotz Zusage offenbar doch Baumwolle aus Xinjiang in Textilien

Adidas, Hugo Boss, Puma & Co., trotz Zusage offenbar doch Baumwolle aus Xinjiang in Textilien

In Kleidung deutscher Marken wie #Adidas, Hugo #Boss und #Puma gibt es Hinweise auf Baumwolle aus der chinesischen Provinz Xinjiang – das zeigen Recherchen des investigativen Funk Formats »STRG_F«. Bei dieser Baumwolle besteht ein Risiko, dass sie mit Zwangsarbeit produziert wurde. Deshalb hatten diese Textilunternehmen bisher öffentlich versichert, keine Baumwolle mehr aus Xinjiang zu verwenden. Offenbar ist das aber weiter der Fall, wie »STRG_F« in Zusammenarbeit mit dem »Agroisolab Jülich« und der #Fachhochschule Niederrhein jetzt herausfand. Mithilfe einer #Isotopen Analyse konnte die Herkunft der Baumwolle bestimmt werden. »Die isotopischen Fingerabdrücke in der #Baumwolle sind eindeutig und lassen sich von Baumwolle aus anderen Ländern und selbst anderen chinesischen Regionen unterscheiden«, so Dr. Markus Boner vom »Agroisolab«. Die Recherche erscheint am Donnerstag, 5. Mai 2022, auf dem YouTube-Kanal von »STRG_F«. 

In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Berichte über die systematische Unterdrückung ethnischer Minderheiten in Xinjiang, insbesondere der muslimischen Uiguren. So besteht auch der Verdacht, dass diese Minderheiten zur Ernte und Verarbeitung von Baumwolle gezwungen werden. Deshalb haben die USA den Import von Baumwolle aus der Region verboten, zahlreiche große Textilunternehmen geben an, keine Baumwolle aus Xinjiang zu beziehen oder zukünftig nicht mehr beziehen zu wollen. In der #EU wird über ein Importverbot bisher nur diskutiert. #China hat die Region für unabhängige Journalist:innen abgeriegelt. Auch das »STRG_F«-Team erhielt keine Visa, um vor Ort recherchieren zu können. Es konnte aber mit zahlreichen im Exil lebenden Augenzeugen sprechen.  

Die Nichtregierungsorganisation »European Center for Constitutional and Human Rights« (ECCHR) hat Strafanzeige gegen die Geschäftsführer mehrerer deutscher Textilunternehmen bei der Generalbundesanwaltschaft erstattet, weil diese problematische Lieferbeziehungen nach Xinjiang haben sollen. Bisher hatte die Generalbundes-anwaltschaft keine Ermittlungen eingeleitet, das ECCHR erhofft sich durch die Recherche neue Bewegung in der Sache.   

Auf Nachfrage blieben die Hersteller bei ihrer Behauptung, keine Baumwolle aus Xinjiang zu beziehen. Adidas teilte schriftlich mit, man beziehe Baumwolle ausschließlich aus anderen Ländern. Puma erklärte: »Auf Basis aller gesammelten Informationen, die wir eingeholt haben, und Rückverfolgung sowie Kontrollen, die wir etabliert haben, können wir sagen, dass in unseren Produkten keine Baumwolle aus Xinjiang verwendet wird.« Hugo Boss erklärte, keine Zwangsarbeit in seinen Lieferketten zu tolerieren und wollte sich nicht weiter zu der Frage äußern, ob sie Baumwolle aus Xinjiang in ihren Produkten ausschließen können. Jack Wolfskin äußert sich nicht konkret zur Frage nach Baumwolle aus Xinjiang. Tom Tailor antworte auf Nachfrage nicht.  

Die Wahrscheinlichkeit, dass Baumwolle aus Xinjiang in Kleidung oder anderen Baumwollprodukten aus China steckt, ist verhältnismäßig hoch. Knapp 90 Prozent der chinesischen Baumwolle und damit mehr als ein Fünftel der weltweiten Baumwolle stammt nach offiziellen Zahlen aus der Region. Die »STRG_F«-Recherchen zeigen dementsprechend auch, dass Baumwolle aus Xinjiang offenbar nicht nur in Produkten »Made in China« steckt, sondern auch in Kleidung, die etwa in Vietnam oder Indonesien produziert wurde.  

»#STRG_F« wird vom NDR für Funk produziert.

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