Manuela Andres und Bastian Spork mit einigen der neuen Bewohnerinnen im Garten der LWL Gerontopsychiatrie: Seidenhühner sind besonders zutraulich, sie lassen sich streicheln und auf den Arm nehmen. Foto: Privat, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#LWL #Klinik Hemer, Hans Prinzhorn Klinik, 3 Hennen und 4 Küken bereichern Stationsalltag
Glänzende Seidenhühner und flauschige #Küken sind seit einigen Wochen in der Gerontopsychiatrie der LWL-Klinik Hemer ein Anziehungspunkt für die #Senioren. Mit großem Interesse beobachten die Patient:innen das Treiben der neuen gefiederten Bewohner:innen im Garten der Station. »Das Angebot wird sehr gut angenommen. Es bringt den zum Teil dementen Senior:innen Abwechslung, sichtlich Freude und animiert sie auch zu mehr Bewegung«, sagt Bastian Spork, Leiter der geschützten #Station des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (#LWL).
Die Idee für das Projekt stammt von Manuela Andres, Hauswirtschafterin in der LWL Klinik Hemer, die privat begeisterte Hühnerhalterin unterschiedlicher Rassen ist. »Da waren diese zutraulichen Seidenhühner Küken, die mir ständig auf den Schoß sprangen. Und da gab es den alten Hasenstall mit dem großen Auslauf im Garten der Gerontopsychiatrie. Ich dachte, das könnte zusammen funktionieren und einen Mehrwert für die Senior:innen bringen«, sagt die »LWLerin«, die sich über die Wirkung von Hühnern auf alte Menschen informiert hatte. Andres überzeugte mit ihrem Vorschlag und Infomaterial die Betriebsleitung der Klinik. Kurze Zeit später konnten die Seidenhühner in den reaktivierten Stall einziehen. Auf einen Hahn wurde dabei wegen möglicher Lärmbelästigung verzichtet.
Seit 2 Wochen haben Margot, Elsa und Berta, wie die Hühner mittlerweile getauft wurden, auch Nachwuchs. »Eine der Hennen fing an zu brüten, da habe ich ihr 4 Eier meiner Serama Hennen, das ist die kleinste Hühnerrasse der Welt, unter die Federn gelegt, mit Erfolg, so Andres. Patient:innen wie Mitarbeitende freuen sich jetzt über die Flauschzwerge, die, wie ihre gelassenen Ziehmütter, gerne auch mal Sonnenblumenkerne aus der Hand fressen.
Einige der Senioren sind ländlich aufgewachsen und kommen beim Anblick der Hühner ins Erzählen. »Sie erinnern sich an früher«, so Spork. Die Tiere aktivieren das Gedächtnis. »Und das Beobachten und Streicheln der Hühner hat ebenso eine beruhigende Wirkung auf unsere Patienten. Es hebt die Stimmung und führt zu mehr Wohlbefinden«, ist seine Beobachtung.
»Genauso habe ich mir das vorgestellt und es freut mich sehr«, sagt Manuela Andres, die jeden Tag einmal im Stall nach dem Rechten schaut, füttert, ausmistet und das Wasser auswechselt. Am Wochenende übernehmen diese Aufgaben die Pfleger:innen der Station. »Das lernt man zwar nicht in der Krankenpflegeschule, aber mittlerweile gehört es einfach dazu und macht auch Freude«, so Spork.
Die liebevolle Pflege entlohnen die Hühner täglich: Sie legen Eier, die die Pfleger mit nach Hause nehmen können, da sie aus hygienischen Gründen auf der Station nicht verwertet werden dürfen.
Wenn die Küken größer werden, müssen sie aus dem Stall wieder ausziehen. »Für 7 ausgewachsene Hennen reicht der Platz nicht aus«, sagt Manuela Andres, die dann die Serama Hühner wieder in ihre Haltung eingliedern wird. Bis dahin bleiben sie neben Margot, Berta und Elsa eine weitere Attraktion für Patienten und Pfleger.