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Peter Wesjohann, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Wiesenhof, Peter Wesjohann im Interview mit NOZ und FAZ

Wiesenhof, Peter Wesjohann im Interview mit NOZ und FAZ

  • Herausforderungen für Politik, Hersteller und Gesellschaft: Tierwohl, Alternative Proteine, Preisentwicklung und verpflichtende Herkunftskennzeichnung

Der #Ukraine #Krieg treibt die Futterkosten und damit den Preis für Geflügelfleisch nochmals mehr in die Höhe. Peter Wesjohann, Vorstandsvorsitzender der #PHW Gruppe berichtet zunächst in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen über die Preisentwicklungen, Tierwohl und die Fortschritte im Bereich der Alternativen #Proteine. In einem zweiten Interview, das deutschlandweit für Schlagzeilen sorgt, fordert er zudem eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für alle Absatzkanäle und eine staatliche Tierwohlabgabe anstatt einer #Mehrwertsteuererhöhung.

Der Ukrainekrieg treibt die Futterkosten weiter an und damit den Preis für #Geflügelfleisch

Die Welt hat sich durch den Krieg dramatisch verändert. Es fehlen Getreidelieferungen aus Russland und der Ukraine und gleichzeitig schotten sich einige Länder wie China ab und bauen Tierbestände auf. Futtermittel wie Weizen, Mais, Soja, Erbsen, Vitamine und einige Zusatzstoffe sind deswegen sehr knapp und das macht bisher 70 Prozent der Gesamtkosten in der Geflügel-Aufzucht aus. Die Preise für das Futter und auch alle anderen Kosten haben sich fast verdoppelt. Dies ist auch der Grund dafür, dass die Preise im Supermarkt so stark steigen und weiter steigen werden.

Um die aktuelle Lage besser zu meistern, konsumieren einige Verbraucher weniger. Beim Geflügelfleisch konnte Peter Wesjohann dies allerdings noch nicht feststellen. Um zu sparen, kaufen viele Verbraucher häufiger Schenkel statt Filet, wie genau sich dies aber noch weiterentwickelt, kann aktuell noch nicht beurteilt werden.

Vorreiter im #Tierwohl

Rund jedes Dritte in Deutschland produzierte Hähnchen kommt von der PHW-Gruppe. Über 95 Prozent der PHW-Hähnchen stammen aus #Tierwohl Konzepten, das heißt, aus Haltungsform 2 oder besser. Viele Handelsketten haben bereits angekündigt, dass sie den Verkauf von Produkten der Haltungsform 3 und 4 fördern möchten. Bereits vor 20 Jahren hat die PHW-Gruppe ein Bio-Hähnchen (Haltungsform 4) angeboten. Es war eine langsam wachsende Rasse, die Tiere hatten mehr Platz und Auslauf im Freien. Das Fleisch war dreimal so teuer wie das Konventionelle. Da sich viele Menschen dieses Preisniveau zur damaligen Zeit nicht leisten konnten, sank die Nachfrage. Vorbild für die Haltungsform 3 ist das Privathof-Konzept, welches die PHW Gruppe mit dem Deutschen Tierschutzbund und der LMU München erarbeitet hat. Die Aufzucht der Tiere dauert ein Drittel länger als üblich, die Besatzdichte liegt bei 29 Kilo je Quadratmeter und damit im Vergleich zu den #EU Vorgaben von 42 Kilo pro Quadratmeter im europäischen Wettbewerb deutlich niedriger. Zudem haben die Tiere mehr Platz, einen »Wintergarten«, Strohballen, Picksteine und Sitzstangen.

Je höher das Preisniveau liegt, desto geringer die Nachfrage. Für die ganzen Tiere der Haltungsform 3 muss mit bis zu 40 Prozent höheren Preise gerechnet werden, für die #Geflügel Teile liegt der Aufschlag bei bis zu 90 Prozent, äußerte sich Peter Wesjohann gegenüber der Zeitung Frankfurter Allgemeine. Die PHW Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 alles auf Haltungsform 3 oder besser umzustellen. Ob die Gruppe das Ziel erreichen wird, ist abhängig von der Nachfrage und von gesetzlichen Regeln wie Bau- und Umweltrecht, damit die #Landwirte ihre #Ställe umbauen können.

Ausbau der Alternativen Proteine und die Bedeutung von neuen Technologien

Auch in dem Bereich der Alternativen Proteine ist die PHW Gruppe tätig und arbeitet intensiv daran, den Bereich weiter auszubauen. Mit einer eigenen Produktentwicklung, einem eigenen Werk in Laage bei Rostock, der Marke Green Legend und einem Joint Venture mit dem amerikanischen Vegan-Spezialisten LiveKindly setzt sich die Gruppe für eine Ausweitung dieses Segments ein. Zudem beschäftigt sie sich auch mit dem Thema Laborfleisch. Super-Meat, ein israelisches Start-up Unternehmen, an dem die PHW-Gruppe eine Minderheitsbeteiligung hat, ist schon über das Labor-Stadium hinaus und hat einen Prototypen präsentiert. Nach derzeitigem Entwicklungsstand kann eventuell schon in 4 bis 6 Jahren mit der Marktreife gerechnet werden, so Herr Wesjohann.

Forderung nach einer Herkunftskennzeichnung – auch in der #Gastronomie

Auch in der Neuen Osnabrücker Zeitung analysiert Peter Wesjohann die gestiegenen Geflügel-Preise aufgrund des Wachstums der Preise bei Futtermitteln, Verpackungen und Energie wie Gas. Daher ist in der Geflügelbranche wichtig, dass die Gasversorgung trotz der Ukraine-Krise sichergestellt bleibt. Insbesondere in der Gastronomie, die rund 60 Prozent des Geflügelabsatzes in Deutschland ausmacht, und bei Convenience-Produkten wie #Schnitzel, #Nuggets oder #Wurst werde auf billigere Ware aus dem Ausland wie Osteuropa oder Brasilien zurückgegriffen. Durch die gestiegenen Preise könnten teure Tierwohl-Programme, für die sich die PHW-Gruppe seit Jahren einsetzt, in Deutschland konterkariert werden und mit billiger ausländischer Ware ersetzt werden, die mit niedrigeren Tierschutz-Standards ausgestattet sind. Um dies abzuschwächen, fordert Peter Wesjohann von der Politik zwingend die Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung im Supermarkt, aber auch in der Gastronomie.

Tierwohl Abgabe statt höhere Mehrwertsteuer für tierische Produkte

Der Vorstandsvorsitzende der PHW Gruppe spricht sich gegen eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf tierische Produkte, wie derzeit zur Finanzierung der Landwirte diskutiert wird, aus. Denn dies würde die teuren Tierwohl Produkte zusätzlich verteuern. Stattdessen plädiert er für eine Tierwohlabgabe pro Kilogramm #Fleisch. Ein derartiges System existiere bereits mit der privatwirtschaftlichen Initiative Tierwohl und die könnte in einen Fond unter staatlicher Aufsicht überführt werden, umso den Landwirten Planungssicherheit zu geben.

Die vollständigen Interviews mit Peter Wesjohann sind in der in der FAZ und der NOZ nachzulesen.

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