Die Ackerbohnen blühen gerade auf den Feldern. In den vergangenen Jahren hat der Anbau von Leguminosen deutlich zugenommen. Foto: WLV, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Eiweißpflanzen auf heimischen Feldern, jetzt zu sehen: Erbsen und Bohnen in der Blüte
Gütersloh (WLV) Bohnen und Erbsen stehen derzeit in voller Blüte auf dem Acker: Wer sich in diesen Tagen auf den Feldern umschaut, kann sie entdecken: Kräftige Stängel, dunkelgrüne Blätter, weiße Blüten – hieran erkennt man die Ackerbohnen auf dem Feld. Die Erbse fällt mit ihren verzweigten, feinen Ranken und dem hellen Grün auf. Ackerbohne und Erbse gehören zu den Eiweißpflanzen und werden im März und April ausgesät.
Nützliche Gemeinschaft
»Sie gehören zu den Leguminosen und diese können etwas ganz Besonderes«, erzählt Andreas Westermeyer, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh: »Sie bilden Symbiosen mit Knöllchenbakterien.« Diese Bakterien, die sich an das Wurzelwerk der Pflanzen setzen, können Stickstoff aus der Luft sammeln und damit die Pflanzen versorgen. Im Gegenzug erhalten sie Zuckerverbindungen, von denen sie sich ernähren. »Aufgrund dieses nützlichen Zusammenlebens brauchen Felder, auf denen Leguminosen wachsen, nicht mit Stickstoff versorgt werden«, erläutert der Vorsitzende.
Weiterer Vorteil
Ihre Pfahlwurzeln dringen bis in mehrere Meter tiefe Bodenschichten vor, lockern somit die Erde und erschließen tieferliegende Nährstoffe. Außerdem: Die #Ackerfrucht, die anschließend auf diesen Feldern wächst, wie Wintergetreide, das im Herbst ausgesät wird, profitiert ebenfalls von den Leguminosen. So können beispielsweise Wintergerste oder Winterweizen diese #Nährstoffe aus dem #Boden optimal verwerten.
Gut für Biene und Bodenorganismen
Leguminosen sind nicht so ertragssicher wie Getreide und bringen weniger Erlös. Wirtschaftlich lassen sie sich also beispielsweise neben Weizen nur schwer darstellen. »Die Stärken der Ackerbohnen und Erbsen liegen eher im Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, nicht zuletzt, weil die heimischen Eiweißpflanzen regional verwertet werden können«, so der Vorsitzende. Weite Transportwege gehörten damit der Vergangenheit an.
Die Ackerbohnen und Erbsen bereichern die Fruchtfolge, also das Repertoire an Pflanzen, die abwechselnd auf einem Feld angebaut werden. Die Blüten sind eine gute Nahrungsquelle für Insekten. Über die Pflanzenreste, die nach der Ernte auf dem #Acker bleiben, freuen sich #Regenwürmer & Co. So tragen Leguminosen dazu bei, dass sich mehr Humus auf dem Feld bildet.
Erbsen und Bohnen – vielfältig verwendet
Die Erbsen werden Anfang bis Mitte August, die Ackerbohnen Ende August mit dem Mähdrescher geerntet. »Das Erntegut, also die Bohnen sowie Erbsen, werden für die Ernährung unserer Tiere, aber auch für die menschliche Ernährung verwendet«, erläutert der Landwirtevorsitzende. Diese Eiweißpflanzen seien somit ein heimisches, hochwertiges #Proteinfutter für #Rinder, #Kühe, #Schweine und #Geflügel, das sonst aus anderen Weltteilen importiert werden müsste.
Leguminosen
Der Anbau von Leguminosen hat in den letzten 10 Jahren deutlich zugenommen. Deutschlandweit lag die Anbaufläche von Ackerbohnen im Jahr 2010 bei rund 16.000 Hektar, im Jahr 2019 bei rund 50.000 Hektar. Die Erbsen wurden 2010 auf knapp 60.000 Hektar angebaut, 2019 lag ihre deutschlandweite Anbaufläche bei über 75.000 Hektar.
Allein in Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2021 18.600 Hektar Körnerleguminosen angebaut, darunter 5.600 Hektar Erbsen und 11.100 Hektar Ackerbohnen.