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Erst Bäume, jetzt Gräser, #Allergiker im #Pollen Stress
Bielefeld, 13. Juni 2022
Es ist ein belastendes Jahr für Allergiker: In den vergangenen Monaten waren bereits besonders viele Baumpollen unterwegs – und nun sorgen auch noch die Gräserpollen für Wirbel. Laut Daten sind vor allem Erwachsene ab mittlerem Alter immer stärker von Heuschnupfen gebeutelt. So stiegen die entsprechenden Arztdiagnosen in der Altersgruppe der 45 bis 64 Jährigen von 2010 auf 2020 um 26 Prozent. Bei den 65 bis 79 Jährigen verzeichnet die KKH bereits einen Anstieg von rund 44 Prozent, in der Generation 80 plus hat sich die Zahl der Heuschnupfennasen sogar fast verdoppelt.
Viele Betroffene quälen sich seit ihrer frühen Kindheit mit allergischen Reaktionen auf Pollen. Bei etlichen Patienten lassen die Beschwerden mit den Jahren jedoch nach oder verschwinden fast ganz. Häufig verstärken sich die Symptome im mittleren Erwachsenenalter wieder, was einerseits den Anstieg ab 45 Jahre erklärt. Andererseits werden Pollenallergien vermehrt erstmals im Erwachsenenalter diagnostiziert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Bewegungsmangel und Übergewicht können ebenso eine Rolle spielen wie aktives und passives Rauchen sowie #Vitamin #D Mangel. Stubenhocker haben ebenfalls ein höheres Risiko, an allergischem Schnupfen zu erkranken, denn sie sind weniger widerstandsfähig gegenüber unterschiedlichsten Mikroorganismen.
Darüber hinaus kann auch der Klimawandel eine Rolle spielen. Es gibt kaum noch pollenfreie Monate, die Pollensaison beginnt immer früher. Die steigende CO2 Konzentration in der Luft regt die Pflanzen außerdem zu stärkerer Pollenproduktion an. Darüber hinaus lagern sich Umweltschadstoffe wie Ozon an den Pollen ab und machen sie zunehmend aggressiver. Sie lösen dann auch bei älteren Menschen allergische Reaktionen aus, die früher nie mit Heuschnupfen zu kämpfen hatten. Zum anderen können verunreinigte Pollen zu schwereren Symptomen und Krankheitsverläufen führen.
Heuschnupfen eher eine Frauensache?
Allergischer Schnupfen ist offenbar häufiger Frauensache. Ab dem mittleren Alter geht die Schere zwischen den Geschlechtern besonders weit auseinander: Laut KKH-Daten leiden etwa 40 Prozent mehr Frauen als Männer zwischen 40 und 75 Jahren unter den typischen Symptomen wie juckenden Augen, kribbelnder Nase und Niesattacken. Die Gründe dafür sind wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Ein möglicher Einflussfaktor ist das weibliche Hormon Östrogen. Es ist mitverantwortlich dafür, dass Frauen empfindlicher auf Allergene reagieren, angefangen von der ersten Regelblutung in der Pubertät über die Einnahme empfängnisverhütender Mittel oder eine Schwangerschaft bis hin zur #Hormontherapie in der #Menopause.
Bei Verdacht auf eine Pollenallergie wird geraten, bei einem Spezialisten einen #Hauttest und #Bluttest durchführen zu lassen. Rasches Erkennen und Behandeln ist wichtig, damit aus einem Heuschnupfen kein allergisches Asthma wird. Weitere #Tipps, um juckende Augen und Niesattacken zu vermeiden …
Erläuterungen zur Datenanalyse
Die Krankenkasse hat bundesweit Daten zur Häufigkeit von ausschließlich pollenbedingtem Heuschnupfen (Diagnose Rhinopathie durch Pollen, ICD 10 J30.1) in den Jahren 2010 und 2020 ausgewertet. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen #Krankenkassen mit rund 1,6 Millionen Versicherten.