Bis zu 100 Zuschauer informierten sich, wie man emissionsfrei arbeiten, leben und reisen kann. Foto: Felix Hüffelmann, FH Bielefeld, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Solarbetriebenes Tiny House auf Weltreise zu Besuch an der FH Bielefeld
Mittwochabend, 17 Uhr: Ein ungewöhnliches Gespann, bestehend aus einem #Elektroauto und einem mit Solarzellen ausgestatteten #Anhänger, fährt auf dem Vorplatz der Fachhochschule (FH) Bielefeld vor. Es macht Halt vor dem Haupteingang. #Bewegung kommt in den Anhänger: Bunte Seitenwände fahren aus, das Dach entfaltet sich zu einer großen #Solarfläche, 2 fühlerähnliche Antennen erscheinen. In Windeseile ist anstelle des Anhängers ein riesiger Schmetterling entstanden.
Welttournee des #Tiny #Houses macht auf den #Klimawandel aufmerksam
Bei dem aufsehenerregenden Gefährt handelt es sich um den sogenannten #Solar #Butterfly – ein solarbetriebenes, mobiles Tiny House in Schmetterlingsform, das von dem Umweltaktivisten Louis Palmer initiiert und von der Hochschule Luzern in der Schweiz entwickelt wurde. Das #CO2 neutrale Fahrzeug umfasst 30 Quadratmeter Wohnfläche für 4 bis 6 Personen, inklusive #Küche, #Toilette, Dusche und Wasserversorgung, sogar ein kleines #Video #Studio findet Platz. Der Strom zur Versorgung des elektrischen Zugwagens sowie der Geräte im Inneren des Wohnmobils wird dabei ausschließlich über die Solarfläche auf dem Dach des Wohnmobils gewonnen – ein Paradebeispiel der Energie-Selbstversorgung. Auf diese Weise dient das Gefährt zum einen als #Wohnraum und #Arbeitsraum und zum anderen insbesondere als Bühne sowie Aufmerksamkeitsgenerator. Denn das Ziel des Projekts ist: die Öffentlichkeit für den Klimawandel sensibilisieren, Dialoge anstoßen und aufzeigen, wie eine Familie emissionsfrei arbeiten, reisen und leben kann.
FH Studiengang »Regenerative Energien« bereits seit den 1990er Jahren im Angebot
Um dies zu erreichen, befindet sich der Solar Butterfly seit diesem Frühjahr auf einer insgesamt vierjährigen Reise rund um den Globus, um 1000 spannende Projekte und Pioniere zu besuchen, die sich für den Klimaschutz einsetzen. Darunter auch die FH Bielefeld, für die der Kampf gegen die globale Erwärmung ein zentrales strategisches Thema in Lehre und Forschung ist. »Das bezeugt unter anderem der Studiengang ›Regenerative Energien‹ des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik, der bereits seit den 1990er Jahren angeboten wird«, berichtete FH Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk in ihrem Grußwort auf der Veranstaltung.
Aktuell gibt es mehr als 210 Nachhaltigkeitsaktivitäten an der FH
Mit Studiengangsleiterin Prof. Dr. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, die gleichzeitig auch das Institut für intelligente Energiesysteme an der FH Bielefeld leitet, und mit Prof. Dr. Jens Haubrock, der einst einer der ersten #Absolventen des Studienganges »Regenerative Energien« war, hatte sich die Präsidentin namhafte und kompetente Unterstützung an ihre Seite geholt. Und so wurden im Zuge der darauffolgenden Podiumsdiskussion deutlich, dass an der FH zurzeit mehr als 210 Nachhaltigkeitsaktivitäten über alle Fachbereiche, Dezernate und zentralen Einrichtungen hinweg durchgeführt werden.
Nachhaltigkeitsressort im Präsidium der Hochschule führt Aktivitäten zusammen
In der Podiumsdiskussion vor dem Vehikel gaben neben Schwenzfeier-Hellkamp und Haubrock auch Stefan Kratz von SolarButterfly und Brigit Reher vom Umweltamt der Stadt Bielefeld, welche die »Aktionstage Klimaschutz« organisiert und das SolarButterfly-Team eingeladen hat, spannende Impulse zum Thema #Klimaschutz in Forschung und Praxis. Dabei wurde deutlich: Es besteht eine Vielzahl an Gemeinsamkeiten zwischen den Zielen des Solar Butterfly Projekts und den Nachhaltigkeitsaktivitäten an der FH Bielefeld. So wird die enorme strategische Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen für die FH Bielefeld auch im Ressortzuschnitt des aktuellen Präsidiums deutlich: Seit September vergangenen Jahres bekleidet Prof. Dr. Natalie Bartholomäus das Amt der Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit.
CO2 neutral klimatisiertes FH-Hauptgebäude von erheblicher Dimension
Stolz ist man an der FH Bielefeld auch auf das Hauptgebäude am Campus Nord, das seit 2021 komplett CO2 neutral bewirtschaftet wird. Seine Klimatisierung bezieht das Gebäude ausschließlich über Erdwärme. Die Wärmepumpe wird dabei – wie auch alle anderen elektrischen Verbraucher – mit CO2 freiem Strom gespeist. Ein in dieser Dimension bundesweit so gut wie einzigartiges Konzept.
Solar Butterfly: Weiter geht es auf dem Kesselbrink
Alle Lösungsansätze zur Verlangsamung der Erderwärmung, von denen das Team auf seiner Welttournee erfährt, werden von Solar Butterfly dokumentiert und veröffentlicht, um Menschen weltweit zu ähnlichen Maßnahmen zu inspirieren. Die erste Etappe von Mai bis Oktober 2022 wird insgesamt eine Strecke von 22.000 Kilometern durch 32 europäische Länder umfassen. Im Anschluss folgen Stopps in Asien, Australien sowie Nord- und Südamerika. Am 12. Dezember 2025, passend zum zehnten Jahrestag des Klimaabkommens der Vereinten Nationen, wird der Solar Butterfly seine Reise in Paris beenden, um seine gesammelten Lösungsvorschläge zu überreichen. Zunächst jedoch wird sich das Solar Butterfly Team den Fragen von Schülern stellen und am Donnerstag auf dem Kesselbrink in Bielefeld Station machen. Dabei werden zudem 15 Infostände und Aktionsstände über Nachhaltigkeit und Klimaschutz in #Bielefeld informieren und dies mit vielen #Mitmach #Aktionen veranschaulichen.