Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.

 

 

Dorsten, auf der Suche nach der verschollenen Identität, ein Projekt zur Provenienzforschung des Jüdischen Museums WestfalenZoom Button

Susanne Schlome mit ihrem Großvater Hermann, einen Tag vor ihrer Abreise mit dem Kindertransport nach England am 3. Juli 1939., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Dorsten, auf der Suche nach der verschollenen Identität, ein Projekt zur Provenienzforschung des Jüdischen Museums Westfalen

Dorsten, auf der Suche nach der verschollenen Identität, ein Projekt zur Provenienzforschung des Jüdischen Museums Westfalen

Das Jüdische Museum Westfalen schließt mit einer Broschüre ein seit 2020 durchgeführtes Projekt zur Provenienzforschung ab. Die Provenienzforschung in Museen gewann seit 1998 mit der Unterzeichnung der Washingtoner Erklärung an großer Bedeutung. Die Unterzeichnerstaaten, auch Deutschland, verpflichteten sich, während der »NS Zeit« beschlagnahmte #Kunstwerke, in ihren Beständen ausfindig zu machen, die rechtmäßigen Eigentümer zu suchen und gerechte Lösungen für den Umgang mit den Objekten zu finden.

Die den meist #jüdischen #Opfern zwischen 1933 und 1945 entzogenen und geraubten Kunstwerke gingen vielfach in den Besitz von öffentlichen und privaten Sammlungen über. In der Nachkriegszeit fanden nur unzureichende Rückgaben statt, sodass sich auch heute noch mehrere tausend Kunstwerke aus ursprünglich jüdischem Eigentum, oft unerkannt, in den Museen befinden. Mit der Verpflichtung, diese ungeklärten Provenienzen aufzudecken, wurde die Erforschung der Geschichte und Herkunft eines Kunstwerks zum arbeitsintensiven zentralen Forschungsfeld der Museumsarbeit, denn alle Kunstwerke, die vor 1945 entstanden sind und nach 1933 angekauft oder übernommen wurden, können theoretisch aus Raubkunstbeständen stammen.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg, eine Stiftung des Bundes, fördert diese Untersuchungen finanziell und berät mit ihrem Fachpersonal die beteiligten Museen. Auch das #Jüdische #Museum Westfalen profitierte von dem Förderprogramm und konnte ein 18 monatiges Forschungsprojekt mit einem eigens angestellten Wissenschaftler durchführen. Mithilfe der Unterstützung der Sparkasse Vest Recklinghausen können Ergebnisse nun in einer 60-seitigen Broschüre einer interessierten Öffentlichkeit und Fachkollegen präsentiert werden. Wie anhand von Beispielen gezeigt wird, steht die Forschung im Bereich der Judaica und Alltagsgegenstände vor besonderen Herausforderungen. Ritualgegenstände aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, Kerzenleuchter, Besamindosen, aber auch Medaillons sind Massenware. Wenn sie nicht aus Edelmetall sind, haben sie keine Punze, keine Marke des Herstellers, oft tragen sie keine Inschriften. Wem also könnten sie gehört haben? Selbst bei Gegenständen mit Inschriften aber ohne gesicherten Herkunftsort ist es schwer, #Besitzer zu identifizieren.

Dennoch gelang es, diese im Falle einiger Bücher anhand von Inschriften, Notizen, Exlibris und Stempeln zu identifizieren. Neben Restitutionen an die jüdischen Gemeinden in Frankfurt und München konnte ein jüdisches Gebetbuch nach England vermittelt werden. Die Empfängerin ist die Enkelin des ehemaligen Besitzers. Einen Tag vor ihrer Abreise mit einem Kindertransport im Juli 1939 hatte sie sich von ihrem Großvater verabschiedet, ein Abschied für immer. Ihr Großvater wurde später deportiert und ermordet. Umso größer war die Freude, als die über 90 Jährige im Oktober 2020 das Gebetbuch in den Händen halten konnte.

Einiges konnte ermittelt werden, zu manchen Exponaten gibt es neue Erkenntnisse. »Wenn wir uns in diesem Projekt leider von etwas verabschieden mussten, so war es die Idee, dass alle Fälle aufgeklärt werden würden«, so Dr. Kathrin Pieren, die Museumsleiterin. »Viele Fragen bleiben auch nach Abschluss offen. Anhand einer lückenlosen Dokumentation der Recherchen in der Sammlungsdatenbank und dem transparenten Umgang mit offenen Fragen sowie mit der Pflege der Netzwerke hoffen wir aber, in #Zukunft weitere Fälle zu lösen und Objekte ihren rechtmäßigen Besitzer zurückgeben zu können, das sind wir ihnen schuldig.«

Die Broschüre kann ab Montag, 25. August 2022, zum Preis von 6 Euro beim Jüdischen Museum #Westfalen erworben werden (postalische Versendung zuzüglich Porto).

Jüdisches Museum Westfalen Online

Content bei Gütsel Online …

 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Dezember 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
Februar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
September 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
27282930
Oktober 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
November 2042
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30