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Lesetipps für Gütersloh, Gütsel InstaBook, Spaß mit Möhren @mymoehreZoom Button

Bilder: Karo Chresteern, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Lesetipps für Gütersloh, Gütsel InstaBook, Spaß mit Möhren @mymoehre

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Möhren sind vegan und in den Händen der Gütersloherin Karo Chresteern auch witzig, wenn es etwa heißt »20.000 Möhren unter dem Meer« oder wenn »Möhrdrian« die Werke des Holländers Piet Mondrian neu interpretiert. Das Gütsel »InstaBook @mymoehre« präsentiert regelmäßig aktualisiert die Cartoons des Instagramaccounts @mymoehre, der per QR-Code im Buch crossmedial verlinkt ist.

Epistemologie der Medien

Die größte kulturelle Errungenschaft der Menschheitsgeschichte im Sinne von Kultur als Form des geistigen Ausdrucks ist zweifellos die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch den »Meister der Schwarzen Kunst« Johannes Gensfleisch Gutenberg. Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet der Beruf des Schriftsetzers abgeschafft wurde. Ganz im Sinne der Tatsache, dass früher wenige viel über wenig wussten, und dass heute jeder nichts über alles weiß.

Die Digitalen Medien wirken zerstörerisch. Sie zerstören die Kultur, weil ihre Epistemologie in Erster Linie vom Moment der Unterhaltung geprägt ist. Und weil sie einen passiven Medienkonsum befördern. Insofern ist beispielsweise der Einsatz von Tablets in den Schulen praktisch, weil keine Schulbücher mitgeschleppt werden müssen, er ist aber auch zerstörerisch, weil die Schüler die Inhalte unbewusst als Unterhaltung wahrnehmen. Ein ähnliches Problem hat die »Sesamstraße«, die für Erwachsene eher subversiv anmutet, für Kinder aber belanglose Unterhaltung mit einem angeblichen Bildungsanspruch ist. Das hat dazu geführt, dass Kinder in der Schule auch Unterhaltung erwarten – ein grundlegender Konflikt im Bildungswesen. Gedruckte Medien sind die einzigen Medien, die aktiv konsumiert werden müssen, und Lesen muss man lernen. Bilder oder Filme zu betrachten oder zu hören muss man nicht lernen. Das kann jeder. Es sei denn, es geht um Kunst.

Passiver Medienkonsum bringt aber bei den Allermeisten keinen Erkenntnisgewinn. Ein bekannter Psychologe sagt, Fernsehen sei für das Gehirn in etwa das Gleiche, wie das Anstarren einer weißen Wand. Zurückzuführen ist das Problem auf die Erfindung des Fernsehens als passives, bildorientiertes Massenmedium. Es hat die Kultur zerstört. Auch vermeintliche Bildungssendungen sind im Fernsehen Unterhaltung. Das gilt ebenso für »Polit Talks« und ähnliche Formate. Alles ist im Fernsehen Unterhaltung. Zwar werden dennoch heute mehr Bücher als jemals zuvor gedruckt – man spricht von mehr als 80.000 Neuerscheinungen im Jahr – aber es stellt sich die Frage, was für Bücher gedruckt werden? Nicht-Banales fristet ein Nischendasein jenseits der angeblichen Bestsellerlisten. So etwas liest niemand, man fühlt sich davon eher belästigt.

Das Fernsehen hat aber vor allem eines getan. Es hat einen Diskurstyp etabliert, der Logik, Vernunft, Folgerichtigkeit, Kontext und Widerspruchslosigkeit aufgegeben hat. In der Ästhetik bezeichnet man das als »Dadaismus«, in der Philosophie als »Nihilismus«, in der Psychiatrie als »Schizophrenie« und in der Theatersprache als »Varieté«.

Zitat

Ein Zitat, das George Bernard Shaw zugeschrieben wird, bringt das auf den Punkt. Er soll nachts auf den Times Square in New York getreten sein, die Lichtreklame gesehen haben, und gesagt haben: »Wie schön muss das sein, wenn man nicht lesen kann«.

George Bernard Shaw

George Bernard Shaw, meist auf eigenen Wunsch nur Bernard Shaw genannt, 1856 in Dublin, Irland, geboren, und 1950 in Ayot Saint Lawrence, England, gestorben, war ein irischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker und Pazifist, der 1925 den Nobelpreis für Literatur und 1939 den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch erhielt.

Karo Chresteern

Karo Chresteern ist von Kindheit an kunstbegeistert. Nach dem Studium der Kunst und Germanistik auf Lehramt in den 90ern ist die Lehrerin an verschiedenen Schulen und Orten in Ostwestfalen-Lippe tätig. Die Freizeit-Cartoonistin ist darüber hinaus für die Erwachsenenbildung, bei einer Onlineschule und beim Unterricht für Schaustellerkinder im Circuswagen und Camper etwa bei der Michaeliskirmes im Einsatz. Ihr Haupteinsatzgebiet ist allerdings eine Gesamtschule. Im Frühjahr 2022 hat sie ihre künstlerische Qualifikation durch eine Fernstudium zur Comiczeichnerin und Karikaturenzeichnerin erweitert, und im Vorratskeller kam dann die Erleuchtung: Spaß mit Möhren.

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