Roger Muraro. Foto: Jean Baptiste Millot, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Musikalisches Porträt, César Franck im 2. Symphoniekonzert der Bielefelder Philharmoniker, 18. und 20. November 2022
Bielefeld, 2. November 2022
Zum 200. Geburtstag von César Franck präsentieren die #Bielefelder #Philharmoniker unter Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic am Freitag, 18. November 2022, 20 Uhr, und am Sonntag, 20. November 2022, 11 Uhr, ein musikalisches Porträt des epochemachenden französischen Komponisten an der Schwelle zur Romantik. Erneut gemeinsam mit dem Orchester tritt der mehrfach preisgekrönte Pianist Roger Muraro im Großen Saal der Rudolf-Oetker-Halle auf. Zu hören sind Francks Symphonische Dichtung Le chasseur maudit, seine Symphonischen Variationen für Klavier und Orchester sowie seine Symphonie d Moll.
Deutlich beeinflusst von Franz Liszts Symphonischen Dichtungen, schrieb der 1822 in Lüttich geborene César Franck mit sechzig Jahren das Orchesterwerk Le chasseur maudit (Der wilde Jäger) – eine Programmmusik par excellence. Die in vielen Teilen Europas verbreitete Volkssage von der »Wilden Jagd« erzählt von einem frevelhaften Jäger, der zum ewigen Gejagtsein verflucht wird und seither mit dem »Wilden Heer« aus lauter Toten über das nächtliche Land fegt. Inspiriert wurde Franck von der Ballade Der wilde Jäger (1775) von Gottfried August Bürger, ein Weggenosse Goethes und Schillers und bis heute berühmt für seine Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen. In rund siebzehn Minuten Spieldauer setzt Franck die in der Ballade beschriebene Handlung mit rein musikalischen Mitteln eindrücklich in Szene – und fängt mit seiner subtilen Orchestrierung die düstere und fantastische Atmosphäre der höllischen Jagd wirkungsvoll ein.
Die Symphonischen Variationen für Klavier und Orchester entstanden 1885, in der letzten Schaffensphase Francks – angetrieben durch den Erfolg seiner im selben Jahr uraufgeführten Symphonischen Dichtung Les Djinns, die sein kompositorisches Interesse an der Kombination von Klavier und Orchester neu entfacht hatte. Entstanden ist ein einsätziges Werk, in dem die Themen ohne Unterbrechung ineinander übergehen. Die Variationen, die im Mai 1886 in der Societé Nationale de Musique uraufgeführt wurden, gelten deshalb auch als eine von Francks »dichtesten« Kompositionen. Interpretiert wird dieses pianistische Abenteuer beim 2. Symphoniekonzert von dem französischen Klaviervirtuosen Roger Muraro. Geboren 1959 in Lyon als Sohn venezianischer Eltern, ist Muraro willkommener Gast in den großen Konzertsälen der Welt und arbeitet mit den führenden Dirigenten unserer Zeit sowie prestigeträchtigen Ensembles zusammen. Mit den Bielefelder Philharmonikern musizierte Muraro zuletzt im April 2018, als er im Rahmen eines Symphoniekonzerts beide Ravel-Klavierkonzerte präsentierte.
Francks 1888 vollendete Symphonie d-Moll lässt erkennen, dass er etwa zur gleichen Zeit wie Brahms oder Dvořák nach Lösungen suchte, um Beethovens symphonischen Meilensteinen eine neuartige, aber »gültige« Fortsetzung gegenüberzustellen. Francks eigenwillige Komposition stieß zu Lebzeiten auf Ablehnung, zählt heute aber zu den bedeutendsten symphonischen Werken aus Frankreich. Ungewöhnlich war das Orchesterwerk vor allem deshalb, weil es sich auf drei statt der üblichen vier Sätze beschränkt. In zyklischer Form ange
legt, kehren viele Themen in allen 3 Sätzen wieder. So entsteht eine enge Beziehung zwischen der #Musik in jedem Satz, die den Zuhörern die Wiedererkennung erleichtert.
Karten sind ab 16 Euro an der Theaterkasse und Konzertkasse erhältlich. Eine Einführung mit Jón Philipp von Linden findet 45 Minuten vor Konzertbeginn statt.