El Lissitzky, Globetrotter, 1923. Foto: Ahlers Collection, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Herford, Vom Rhythmus in kleinen und großen Welten, Vortrag von Prof. Dr. Hubertus Gaßner, Hamburg, 25. November 2022
Herford, 3. November 2022
Die konstruktivistischen Künstler der 20er Jahre verstanden ihre Werke zumeist als Entwürfe und Modelle einer grundsätzlich neuen Weltordnung. In Übereinstimmung mit den letzten wissenschaftlichen Erkenntnissen und sozialen Umbrüchen wurde die Wirklichkeit nicht mehr als ein #Universum von materiellen #Objekten im Raum verstanden und dargestellt, sondern als unablässige Bewegung im 4 dimensionalen Zeitraum. Sinnlich wahrgenommen und künstlerisch gestaltet werden konnte diese universale Bewegung am eindringlichsten durch rhythmisch gegliederte Ordnungsgefüge, sei es in #Bildern oder #Skulpturen, in der Architektur oder auf der Bühne, in der Kleidung, oder bei der Organisation der Arbeit und im Straßenverkehr. Mit der Idee einer Übertragung rhythmisch verlaufender Bildordnungen auf alle Bereiche des Lebens erhält die konstruktivistische Kunst einen utopischen und kosmistischen Zug, der sich selbst noch in den kleinsten Bildformaten erkennen lässt.
Der Vortrag von Prof. Dr. Hubertus Gaßner findet statt inmitten der aktuellen Ausstellung Konstruktive Welten. Anfänge einer neuen Universalsprache der Kunst, die noch bis zum 11. Dezember 2022 in der #Stiftung #Ahlers #Pro #Arte gezeigt wird. Im Zentrum der von Dr. Gloria Köpnick kuratierten Ausstellung steht Wassily Kandinskys ikonischer Zyklus »Kleine Welten« (1922), in dem sich eine neue Weltsprache der ungegenständlichen Kunst manifestierte. Zu den in der Ausstellung vertretenen Künstlern zählen neben Kandinsky dessen #Bauhaus Kollegen Oskar Schlemmer und László Moholy-Nagy sowie osteuropäische Avantgardekünstler, darunter Lajos Kassák, László Peri und Nikolai Michailowitsch Suetin. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Werke der Künstlergruppe »die abstrakten hannover«, unter ihnen Kurt Schwitters und El Lissitzky.
»Mit Prof. Dr. Hubertus Gaßner konnten wir einen renommierten Experten für die konstruktivistische Kunst gewinnen. Wir freuen uns auf seinen Vortrag!«
Prof. Dr. Hubertus Gaßner, geb. 1950 in Frankfurt am Main. 1968 bis 1980 Studium der Kunstgeschichte, #Philosophie und #Soziologie in Marburg, Heidelberg, München und Hamburg. 1971 bis 1981 Kuratierung zahlreicher Ausstellungen in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin. 1981 bis 1991 Assistenzprofessor für Kunstgeschichte an der Kunsthochschule der #Universität Kassel. 1982 Promotion zu einem Thema des russischen Konstruktivismus. 1988 bis 1989 Kurator an der Schirn Kunsthalle, Frankfurt. 1989 bis 1992 Leitung des documenta Archivs der Stadt Kassel. 1993 bis 2002 Hauptkurator am Haus der Kunst, München. 2002 bis 2006 Direktor des #Museums Folkwang, Essen. 2006 bis 2016 Direktor der Hamburger Kunsthalle. Seit 2016 tätig als freischaffender Kunsthistoriker. Zahlreiche Publikationen von Büchern, Ausstellungskatalogen und Artikeln zur Kunst des 19. Jahrhunderts, zum Konstruktivismus, Surrealismus und zur zeitgenössischen #Kunst.
Achtung
Die Teilnahme an dem Vortrag ist nur nach schriftlicher oder telefonischer Voranmeldung bis zum 14. November 2022 möglich.
Aktuelle Ausstellung
Freitag, 25. November 2022, 19.30 Uhr, in den Räumen der Stiftung Ahlers Pro Arte in Herford Elverdissen