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Chemie auf der Haut: Die Tox Fox App des BUND erkennt jetzt Ewigkeits Chemikalien PFAS in Kosmetik und KörperpflegeproduktenZoom Button

Der BUND hat PFAS in Kosmetikprodukten gefunden. Mit der Tox Fox App können Verbraucher diese nun selber aufspüren. Foto: Kasto 80, Istockphoto, Getty Images, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Chemie auf der Haut: Die Tox Fox App des BUND erkennt jetzt Ewigkeits Chemikalien PFAS in Kosmetik und Körperpflegeprodukten

Chemie auf der Haut: Die Tox Fox App des BUND erkennt jetzt Ewigkeits Chemikalien PFAS in #Kosmetik und #Körperpflegeprodukten

BUND, Berlin, 17. November 2022

Ob Shampoos, #Cremes oder Make up – die meisten von uns nutzen täglich #Kosmetikprodukte, die wir direkt auf unseren Körper auftragen. Nachdem der #BUND bei einer Marktrecherche im Herbst in vielen Drogerieprodukten die Ewigkeits Chemikalien PFAS (Perflourierte und polyfluorierte Alkylsubstanzen) gefunden hat, können Verbraucher diese ab heute mit der BUND #App #Tox #Fox selber aufspüren. Mehr als 30.000 unterschiedliche Chemikalien werden in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten verwendet – darunter auch solche der PFAS Gruppe. Die Inhaltsstoffangaben auf der Verpackung sind von Verbrauchern meist schwer zu verstehen. Seit fast 10 Jahren macht die App Tox Fox des BUND deshalb Schadstoffe, Mikroplastik und Nanopartikel in Produkten sichtbar.

In Shampoos, Gesichtscremes, Masken und Make up bekannter Marken hat der BUND Stoffe wie HC Yellow No. 13, Methyl Perfluoroisobutyl Ether und Perfluorooctyl Triethoxysilane gefunden. In Kosmetik werden diese menschengemachten Chemikalien eingesetzt, um die Haut zu glätten, als Färbemittel und um die Konsistenz und Textur des Produktes zu beeinflussen. »PFAS sind eine Gruppe von Chemikalien, die extrem langlebig sind. Sind sie erst einmal in der Umwelt, können wir sie nicht mehr zurückholen«, erklärt Ulrike Kallee, BUND Abteilungsleiterin Stoffe und Technologien.

Keiner der vom BUND kontaktierten Kosmetikhersteller hat sich bisher zu einem Ausstiegsdatum für PFAS bekannt. Immerhin zwei Firmen gaben an, derzeit an PFAS freien Rezepturen zu arbeiten. Andere Branchen sind hier schon weiter: So bieten viele Hersteller von Outdoorkleidung inzwischen mit »PFC frei« oder »fluorkarbonfrei« gekennzeichnete Produkte an, die ohne PFAS auskommen.

»Mit der Tox Fox App geben wir Verbrauchern ein Werkzeug an die Hand, #Kosmetik und Körperpflegeprodukte mit PFAS zu vermeiden. Letztlich ist es aber Aufgabe der Politik endlich dafür zu sorgen, dass die Belastung der #Umwelt mit Ewigkeits Chemikalien nicht noch weiter ansteigt. In vielen Bereichen sind Fluorchemikalien verzichtbar«, so Kallee. Deswegen hat sich der BUND mit 80 zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammengeschlossen und fordert eine schnelle EU weite Regulierung für die gesamte PFAS Chemikaliengruppe. Eine solche EU weite Beschränkung wird zur Zeit von den Ländern Deutschland, Niederlande, Dänemark, Norwegen und Schweden vorbereitet. Aufgrund des starken Widerstandes der Industrie werden hier jedoch viele Ausnahmen und zeitliche Verzögerungen befürchtet.

Hintergrund

Über das #Abwasser gelangen die extrem langlebigen PFAS in die Umwelt und werden von Wind und #Wasser bis in die entlegensten Gegenden der Erde verteilt. Sie werden »Ewigkeits Chemikalien« genannt, weil sie sich sich seit vielen Jahren immer weiter in unseren Gewässern, im Boden, in #Pflanzen und in Tieren anreichern und dort über Jahrzehnte und Jahrhunderte verbleiben. Die PFAS-Verschmutzung ist außer Kontrolle geraten: Mittlerweile finden sie sich im Blut von nahezu allen Menschen. Bei 14 Prozent der europäischen Teenager überschreiten die Konzentrationen im Blut sogar gesundheitsbezogene Leitlinien, laut der Europäischen Human Biomonitoring Initiative HBM4EU. Obwohl die Konzentrationen für einige ältere und inzwischen gesetzlich regulierte PFAS (PFOA und PFOS) sinken, steigen die Konzentrationen von »neueren« und kaum untersuchten PFAS stetig an.

Noch sind die meisten dieser »Ewigkeits Chemikalien« nicht ausreichend auf ihre umwelt- und gesundheitsschädliche Wirkung untersucht worden. Besser untersuchte PFAS, wie PFOA, werden mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Leberschäden, Störungen der Schilddrüsenfunktion, verringerter Wirksamkeit von Impfungen bei Kindern bis hin zu Hodenkrebs und Nierenkrebs. Für Verbraucher ist es kaum möglich PFAS in Produkten zu erkennen.

Um der Forderung nach einer gesetzlichen Beschränkung von PFAS auf europäischer Ebene Nachdruck zu verleihen, hat der BUND das » Manifest für ein dringendes Verbot der ewigen Chemikalien PFAS« mitinitiiert, das inzwischen von 80 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus ganz #Europa unterzeichnet wurde. Dieses Manifest enthält 10 Forderungen, darunter den Ausstieg aus der Verwendung von PFAS in Konsumgütern bis 2025 und aus der Produktion und Nutzung dieser gefährlichen Stoffe bis 2030. #Politiker und #Wirtschaft sind aufgerufen ihren Beitrag zu leisten, um die PFAS-Verschmutzung zu stoppen und die Sanierung bereits kontaminierter Böden und Gewässer anzugehen.

Mehr Informationen

  • Tox Fox Marktrecherche: Der BUND hat im Herbst 2022 stichprobenartig das Sortiment von drei Drogerieketten geprüft und 13 Produkte bekannter Marken identifiziert, bei denen PFAS als Inhaltsstoff gelistet sind. Die komplette Studie hier

  • Der BUND hat seine Tox Fox App erweitert, sodass nun auch in Kosmetik und Körperpflegeprodukten enthaltene PFAS mit dem Scannen des Barcodes angezeigt werden. Download hier

  • Im BUND Ökotipp erfährt man, wie man PFAS in Kosmetik vermeidet, mehr

  • Das BUND Hintergrundpapier »Fluorchemikalien: Langlebig, gefährlich, vermeidbar« gibt eine wissenschaftlichen Einblick in das Thema, mehr

  • Das Positionspapier des Bündnisses »Exit Plastik« zu Schadstoffen in Produkten, mehr
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