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Energieeffizienz von Hausangeboten: Mehr als die Hälfte hat eine schlechte Energieeffizienz

Energieeffizienz von Hausangeboten: Mehr als die Hälfte hat eine schlechte Energieeffizienz

  • Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken hat die Energieeffizienz von Einfamilienhäusern untersucht, die auf aktuell zum Verkauf angeboten werden

  • Nur 17 Prozent der angebotenen Häuser sind in den besten 3 Effizienzklassen eingestuft

  • Die große Mehrheit der Immobilien verbraucht über 130 Kilowattstunden pro Quadratmeter

Berlin, 1. Dezember, 2022

Angesichts massiv steigender #Heizkosten sparen viele #Haushalte bei ihrem Energieverbrauch. Das geht leichter, je besser der energetische Zustand der bewohnten Bausubstanz ist. Deshalb fördert die Bundesregierung energetische Sanierungen, allein im vergangenen Jahr mit acht Milliarden Euro. Doch wie ist der aktuelle energetische Status des Immobilienbestands in Deutschland? Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken hat 8.015 Immobilienangebote von Einfamilienhäusern auf der Verkaufsplattform immonet.de analysiert. Die Analyse zeigt, dass ein großer Teil der Immobilien in den schlechtesten Energieeffizienzklassen liegt. Hier besteht zum Teil erheblicher Instandsetzungsbedarf.

Große regionale Unterschiede in der Bausubstanz

Von den untersuchten Anzeigen haben 4416 Angaben zur Energieeffizienz gemacht. Danach liegen nur 17 Prozent in den drei Klassen A+ bis B. Zusammen mit der Energieeffizienzklasse C machen Neubauten 26 Prozent der Angebote aus. Im energetischen Zustand der Bausubstanz gibt es starke regionale Unterschiede: In Chemnitz gehören 41 Prozent der Hausangebote in die drei besten Energieeffizienzklassen. In Dresden sind es 31 Prozent, in München 29 Prozent und Berlin 28 Prozent. Zu den Schlusslichtern gehören Stuttgart, wo 61 Prozent der angebotenen Immobilien eine der drei schlechtesten Energieeffizienzklassen angeben, in Bochum sind es 59 Prozent und in Bremen 56 Prozent. 

60 Prozent der Angebote haben eine schlechte Energieeffizienzklasse

Insgesamt hat die Mehrheit der untersuchten Einfamilienhäuser eine schlechte Energiebilanz. In den Energieklassen mit der geringsten Effizienz (ab Klasse E) liegen knapp 60 Prozent aller angebotenen Häuser. Über ein Viertel der Häuser gehört sogar zu den zwei schlechtesten Energieeffizienzklassen G und H. Deren Energieverbrauch ist mit mehr als 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter doppelt so hoch wie in der mittleren Effizienzklasse D, zu der 14 Prozent der angebotenen Häuser gehören.

#Gasheizung ist der häufigste #Energieträger

Die mit Abstand am häufigsten angegebene Heizungsart bei den analysierten Immobilien sind Gasheizungen, die – als alleinige Heizungsart – 65 Prozent der angegebenen Energieträger ausmachen. Ausschließlich mit #Öl heizen 16 Prozent der angebotenen Häuser. Nur in wenigen Fällen werden Energieträger kombiniert. Das bedeutet auch: Angesichts der massiv steigenden Gaspreise werden sich für Mehrheit der #Hausbesitzer die #Heizkosten deutlich erhöhen. 

 
Anteil Hausangebote nach Energieeffizienzklassen

Ranking auf Basis des Anteils der drei besten Energieeffizienzklassen

Stadt
A+
A
B
C
D
E
F
G
H
Chemnitz
20 Prozent
3 Prozent
18 Prozent
11 Prozent
16 Prozent
4 Prozent
8 Prozent
11 Prozent
9 Prozent
Dresden
10 Prozent
7 Prozent
14 Prozent
11 Prozent
17 Prozent
11 Prozent
10 Prozent
11 Prozent
10 Prozent
München
13 Prozent
7 Prozent
9 Prozent
17 Prozent
15 Prozent
12 Prozent
9 Prozent
10 Prozent
9 Prozent
Berlin
5 Prozent
16 Prozent
7 Prozent
11 Prozent
17 Prozent
15 Prozent
11 Prozent
8 Prozent
10 Prozent
Wiesbaden
13 Prozent
8 Prozent
5 Prozent
6 Prozent
14 Prozent
8 Prozent
16 Prozent
25 Prozent
5 Prozent
Frankfurt am Main
6 Prozent
10 Prozent
7 Prozent
12 Prozent
3 Prozent
18 Prozent
12 Prozent
13 Prozent
20 Prozent
Münster
10 Prozent
3 Prozent
10 Prozent
6 Prozent
9 Prozent
13 Prozent
13 Prozent
16 Prozent
21 Prozent
Düsseldorf
4 Prozent
12 Prozent
5 Prozent
5 Prozent
13 Prozent
14 Prozent
30 Prozent
7 Prozent
12 Prozent
Hamburg
7 Prozent
5 Prozent
8 Prozent
8 Prozent
13 Prozent
14 Prozent
17 Prozent
14 Prozent
15 Prozent
Köln
6 Prozent
4 Prozent
8 Prozent
6 Prozent
13 Prozent
18 Prozent
16 Prozent
16 Prozent
13 Prozent
Leipzig
1 Prozent
7 Prozent
10 Prozent
15 Prozent
20 Prozent
16 Prozent
9 Prozent
9 Prozent
13 Prozent
Bielefeld
4 Prozent
8 Prozent
5 Prozent
5 Prozent
13 Prozent
15 Prozent
16 Prozent
13 Prozent
20 Prozent
Nürnberg
6 Prozent
3 Prozent
7 Prozent
8 Prozent
13 Prozent
17 Prozent
17 Prozent
17 Prozent
13 Prozent
Duisburg
2 Prozent
4 Prozent
10 Prozent
6 Prozent
14 Prozent
13 Prozent
19 Prozent
17 Prozent
16 Prozent
Bonn
12 Prozent
4 Prozent
5 Prozent
11 Prozent
14 Prozent
12 Prozent
21 Prozent
21 Prozent

Im Durchschnitt ein Endenergieverbrauch von 175 Kilowattstunden pro Quadratmeter

Die viel diskutierte EU weite Sanierungspflicht von Wohngebäuden ist zwar seit Oktober 2022 vom Tisch. Allerdings besteht für die Mitgliedsstaaten die Auflage, bis 2033 den durchschnittlichen Primärenergieverbrauchs im gesamten Wohngebäudebestand so weit zu verringern, dass der Verbrauch höchstens dem Niveau der Gesamtenergieeffizienzklasse D entspricht. Beim Blick auf die untersuchten Hausangebote wird deutlich, wie weit entfernt die vorhandene Bausubstanz von diesem Ziel ist. Der durchschnittlich angegebene Energieendverbrauch der untersuchten Hausangebote liegt bei 175 Kilowattstunden pro Quadratmeter – und damit im mittleren Bereich der #Energieeffizienzklasse F.

Dipl. Ing. Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken, kommentiert die Ergebnisse der Analyse: »Die Zeichen stehen schon lange auf energieeffiziente Gebäudesanierung. Dass viele Besitzer von Einfamilienhäusern diese Kosten scheuen, zeigt der große Anteil von unsanierten Häusern mit schlechter Energieeffizienz, die zum Verkauf stehen. Gleichzeitig macht die aktuelle Energiekrise deutlich, dass eine solide Bausubstanz Kosten spart. Hausbesitzer sollten sich auf Auflagen zur Sanierung von Gebäuden einstellen. Schließlich soll europaweit der Energieverbrauch des Wohngebäudebestands in den kommenden 1ß Jahren deutlich gesenkt werden. Das wird nur über bauliche Maßnahmen geben. Je eher Hausbesitzer die Bausubstanz ihrer Immobilien überprüfen und instandsetzen, umso besser. Schließlich gibt es jetzt schon aufgrund von Fachkräftemangel und Materialknappheit zum Teil Wartezeiten in der #Baubranche.« 

Über die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken

In der #Bundesgütegemeinschaft #Instandsetzung von #Betonbauwerken (IB) haben sich 9 Landesgütegemeinschaften und die Bundesgütegemeinschaft Betonflächeninstandsetzung (BFI) zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie durch Unternehmen, die dem Verein #Deutsche #Bauchemie angehören sowie durch Einzelmitglieder. Ziel der #Gemeinschaft ist es, mit der Betoninstandsetzung eine langfristige Werthaltigkeit von Bausubstanz zu sichern und Gefahren aus Mängeln der Bausubstanz abzuwehren. Diesem Ziel haben das #Bundesministerium für #Verkehr, #Bau und #Stadtentwicklung und das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT) durch Anerkennung der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken beziehungsweise ihrer Prüfstelle Rechnung getragen. Mit dem Portal Betoninstandsetzer.de verfolgt der #Verein außerdem das Ziel, mehr Menschen für die Aus- und Weiterbildung zu gewinnen.

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