Fairtrade, Fairy Tale, das Märchen vom Kolonialismus, Postkolonialismus und PseudohumanismusZoom Button

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Fairtrade, Fairy Tale, das Märchen vom Kolonialismus, Postkolonialismus und Pseudohumanismus

Fairtrade, Fairy Tale, das Märchen vom Kolonialismus, Postkolonialismus und Pseudohumanismus

»Fairtrade« ist kolonialistisch und »rassistisch« (wie man heute so unbedacht sagt). Man soll sich schämen. Das ist ein Feigenblatt. Alle fühlen sich gut … man tut ja was »Gutes«, wenn man das Zeug kauft. Ja. Den Konzernen, die dahinterstecken.

Wenn die »Fairtrade« Schokolade statt einem Euro im Supermarkt zwei Euro kostet. Bekommt dann José in Lateinamerika statt 3 Cent, die er an einer Tafel verdient, 1,03 Euro? Nö. Bekommt er in der Relation das Doppelte? Also 6 statt 3 Cent? Nö. Wahrscheinlich weiß er gar nichts von dem Zirkus. Wer sagt das denn? Das sind mutmaßlich alles Lügen und Erfindungen. Weder Supermärkte noch Lebensmittelkonzerne sind Wohltäter und Philantropen.

Die Gütersloher Schokoradler sind aller Ehren Wert. Aber dass im Weltladen die Breite Masse Schlange steht und palettenweise die per Segelschiff und Lastenrad herbeigeschaffte Schokolade kauft, kann man nicht sagen. Weil es nicht so ist. Und soviel haben sie sowieso nicht herbeigeschafft. Das können sich sowieso nur die wenigsten leisten, weil die meisten nämlich auch hier ausgebeutet werden. Man könnte fast von Selbstkolonalisierung sprechen, wenn man wollte. Will man aber nicht. Natürlich nicht.

Früher hat man das recht hemdsärmelig praktiziert. Man ist irgendwo hingesegelt, hat erstmal Leute abgeschlachtet, dann hat man einige einfach als Gratisarbeitskräfte mitgenommen und die Verbliebenen vor Ort gratis arbeiten lassen und ausgeraubt. Heute macht man das geschickter. Man zahlt ihnen ein paar Cent und raubt sie halt ganz »legitim« aus. Mitnehmen tut man niemanden mehr, eher im Gegenteil – die dürften ja noch nicht einmal kommen, wenn sie es wollten. Das wären dann »Wirtschaftsflüchtlinge«. Nein, nein, nein. Das wollen wir nicht. Davor müssen die EU Außengrenzen »geschützt« werden. Wir »schützen« hier keine »Außengrenzen« … wir schützen uns vor Gerechtigkeit und beschützen das Unrecht. Das ist es, was wir tun. Und damit wir uns dabei noch ein wenig besser fühlen, kleben wir einen »Fairtrade« Aufkleber auf ein paar sonderverpackte Standardprodukte.

Wer glaubt denn, dass da ein paar Kartons Schokolade separat in gesonderten Fabrikren »fairtrade« produziert werden? Das ist doch lachhaft. Nie im Leben. Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Standardzeug – lediglich werden ein paar Produkte abgezweigt und gesondert verpackt. Sonst würde es das Zehnfache oder mehr kosten (müssen).

Man sollte natürlich so etwas (»fairtrade« und »normal«) auch nicht gar nicht kaufen. Dann würde in den »Erzeugerländern« gar nichts mehr laufen. Wünschenswert wäre Gerechtigkeit, aber das ist nicht gewollt und widerstrebt der menschlichen Natur. Und auch der Logik, die der globalen Dynamik innewohnt. Ginge es gerecht zu, könnte sich so etwas hierzulande niemand leisten. Beziehungsweise müsste er dafür etwas leisten, was er aber nicht will (und womöglich auch gar nicht kann).

Warum gibt es eigentlich einen »Mindestlohn« und keinen »Höchstlohn«? Tja.

Wenn man realistisch wäre, dann gäbe es hier beispielsweise keine Schokolade, keinen Kaffee … und andere Dinge auch nicht. In Deutschland wachsen keine Kakaopflanzen und auch keine Kaffeepflanzen. Das ist alles seit langem, schon seit dem Präkolonialismus, eine unheilvolle Entwicklung (jedenfalls für diejenigen am »unteren Ende« der Kette) … und eine heilvolle Entwicklung (jedenfalls für diejenigen am »oberen Ende« der Kette).

Während die Regression zur Mitte ein Naturprinzip ist, ist leider die Progression von der Mitte weg ein Kulturprinzip. Das kann etwas Wünschenswertes sein – etwa in der Kunst – aber auch etwas Teuflisches – und sich dann etwa als Kolonialismus und Sonstiges darstellen. Leben und Leben lassen … das kann man mit der Versalie durchaus wörtlich nehmen.

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