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Nach PETA Anzeige: Schlachthaus in Dorsten muss wegen illegaler Schächtung sofort schließenZoom Button

Grausame Tötung von Hühnern ohne jegliche Betäubung in Dorsten. Foto: PETA Deutschland, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Nach PETA Anzeige: Schlachthaus in Dorsten muss wegen illegaler Schächtung sofort schließen

Nach #PETA Anzeige: Schlachthaus in Dorsten muss wegen illegaler Schächtung sofort schließen

Dorsten, Kreis Recklinghausen, Stuttgart, 27. Januar 2023

Weiteres, massives #Tierleid in #Schlachtbetrieb aufgedeckt: Durch eine Whistleblower Meldung wurde PETA auf einen landwirtschaftlichen Betrieb in Dorsten aufmerksam. Laut dem #Whistleblower schächtete der Inhaber die Tiere selbst, ließ aber auch unbefugtes Personal die #Tiere illegal töten. Zudem wurde beobachtet, dass auch Kinder beim Schächtvorgang zugegen waren und Tiere töten durften. Laut der Whistleblower Information wurden Hühner, Ziegen, Schafe und Rinder ohne Betäubung getötet. Dem Fall gehen aktuelle Veröffentlichungen voraus, nach denen Betriebe in Baden Württemberg (PETA Veröffentlichung) und #Nordrhein #Westfalen (Veröffentlichung des Deutschen #Tierschutzbüros) aufgrund illegalen Schächtens geschlossen wurden. Im Fall Dorsten handelte das Veterinäramt unverzüglich und verhängte während einer unangekündigten Kontrolle ein sofortiges Schlachtverbot für den Betrieb. Die Tierrechtsorganisation PETA fordert nun neben der dauerhaften Schließung des Betriebs auch Tierbetreuungsverbote und Tierhalteverbote für die Verantwortlichen. Weil in deutschen Schlachtbetrieben auch Fehlbetäubungen an der Tagesordnung sind, appelliert PETA an alle Verbraucherinnen und Verbraucher, auf eine vegane Ernährungsweise umzusteigen.

»Das sofortige Eingreifen der zuständigen Behörde hat dazu geführt, extremes Tierleid in diesem Betrieb endlich zu beenden, hierfür bedanken wir uns. Schafe, Ziegen, Hühner und Rinder haben hier über Jahre hinweg massive Gewalt erlebt, damit ist jetzt Schluss. Es ist absolut inakzeptabel, dass wir uns hierzulande weder auf die Politik noch auf die Kontrollmechanismen und das Rechtssystem verlassen können. Wenn die Kontrollinstanzen jetzt nicht damit anfangen, bei auffälligen Betrieben drastisch durchzugreifen und die Gerichte endlich Haftstrafen für #Tierquälerei verhängen, dann wird dieses Leid niemals aufhören. Zudem müssen wir als Gesellschaft begreifen, dass der einzige Ausweg aus dieser Hölle für die Tiere nur darin bestehen kann, dass wir vegan leben«, so Agrarwissenschaftlerin Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA.

Schächten, grausame Tradition

Schächten ist in Deutschland grundsätzlich verboten und nur aus religiösen Gründen und mit Ausnahmegenehmigung möglich. Diese Ausnahmegenehmigungen stellen große Hürden dar und werden nur äußerst selten erteilt. Es ist ein Dilemma, denn trotz der Tatsache, dass die Hürden zum Schächten sehr hoch sind, muss man davon ausgehen, dass bei einer Antrags-Ablehnung illegal geschächtet wird. Vor allem in kleinen bis mittelständischen Schlachtbetrieben wird oftmals illegal geschächtet und die Fehlbetäubungsraten sind am höchsten [1].

Mangelhafte Kontrollen und Fehlbetäubungen sind Standard in der Tierindustrie

In deutschen Schlachthöfen liegt die Rate der unzureichenden Betäubungen nach Angaben der Bundesregierung je nach Betäubungsart bei Schweinen zwischen 3,3 und 12,5 Prozent und bei Rindern zwischen 4 und 9 Prozent. Das sind jährlich weit über fünf Millionen Schweine und mehr als 300.000 Rinder – die Dunkelziffer dürfte nach PETAs Schätzung weit höher liegen. Für Schafe liegen keine Daten vor. Das Kontrollsystem in der Agrarwirtschaft ist nach Auffassung der Tierrechtsorganisation geprägt von Vetternwirtschaft, Klientelpolitik und teils politisch gewollter personeller Unterbesetzung. Tierhaltende landwirtschaftliche Betriebe werden in Deutschland im Durchschnitt nur alle 17 Jahre kontrolliert. Darüber hinaus verfügt Nordrhein-Westfalen im Verhältnis mit über die wenigsten Kontrolleure [2].

In ihrer derzeitigen Form sind kameragestützte Überwachungssysteme keine Lösung

Viele Schlachtbetriebe in Deutschland haben mittlerweile freiwillig Kameras zur Überwachung der Arbeitsabläufe installiert, die dann aber, wenn überhaupt, nur von ihnen selbst ausgewertet werden. Die Bundesregierung erwägt laut Koalitionsvertrag, in größeren Schlachtbetrieben eine allgemeine Pflicht zur Kameraüberwachung einzuführen. Dass dies jedoch PETAs Auffassung nach trotzdem nur der Verbrauchertäuschung dient, zeigt der Fall Backnang. In einem Schlachthof-Skandal wurden dort im Herbst 2022 ein missbräuchlicher Umgang mit den Tieren, eine hohe Fehlbetäubungsrate sowie bauliche Mängel aufgedeckt. Trotz Kameraüberwachung hielten sich weder die Mitarbeiter noch anwesende Veterinäre an geltendes Recht.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

1.) Bayerische Staatszeitung (2016): Fehlbetäubungen lassen sich »nie gänzlich ausschließen«, online verfügbar #topPosition" target="_blank" rel="noopener">hier, 27. Januar 2023

2.) Deutsches Tierschutzbüro (2018), erschreckende Zahlen der Bundesregierung: Kontrollen in deutschen Tierhaltungsbetrieben im Durchschnitt nur alle 17 Jahre – In Bayern sogar nur alle 50 Jahre – Tierrechtler fordern sofortige Maßnahmen, #online verfügbar hier, 27. Januar 2023

PETA Deutschland Online

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