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»Caterina Sforza ist Mona Lisa«. Cover: Rombach Verlag, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Lesetipps für Gütersloh, Neuerscheinung: »Caterina Sforza ist Mona Lisa«

Lesetipps für Gütersloh, Neuerscheinung: »Caterina Sforza ist Mona Lisa«

Magdalena Soest bringt mit ihrem Buch Licht ins »Mona Lisa« Dunkel. Sie widerlegt die bekannten Annahmen der Fachwelt und gibt dem von Leonardo da Vinci gemalten Portrait Name und Identität: Caterina Sforza.

Magdalena Soest dekuvriert die etablierten »Mona Lisa« #Identifizierungen der Kunstgeschichtswissenschaft als unsolide und haltlos. »Künstlich werden die lancierten Modelle hineingepasst mittels Fälschung der in das Bild hineinspielenden Geschichte sowie der Vita des Bildes, gestützt auf Quellenmanipulation beziehungsweise unsaubere Quellenarbeit«, urteilt die Autorin. Sie ergründet Raum und Zeit der Bildentstehung und durchleuchtet dabei die Biografien Caterina Sforzas (1462 oder 1463 bis 1509) und Leonardo da Vincis (1452 bis 1519).

Das neue Buch »Caterina Sforza ist Mona Lisa« dokumentiert Soests langjährige #Forschung.

Widerlegung der »Mona Lisa« Theorien

Soest widerlegt die beiden in der Fachwelt angesagten Theorien – »Mona Lisa« ist Gioconda und »Mona Lisa« ist eine Mätresse von Giuliano de’ Medici – mitsamt den Erkenntnissen aus jüngerer Zeit. Folgende Beispiele zeigen einen Ausschnitt ihrer Argumentationen.

Laut Soests Übersetzung der de Beatis #Notiz von 1517 sagte Leonardo, das Bild sei »auf Vermittlung« (»ad instantia«) des Giuliano de’ Medici gemalt worden. Den Gepflogenheiten der Zeit nach müsse es sich bei dem Modell dann um eine verwitwete Verwandte des Medici handeln. Leonardo sagte nicht, das Bild sei »im Auftrag« des Medici gemalt worden. Dies ist für Soest eine Falschbehauptung, die zum Credo der Fachwelt und als Beweis dafür genommen wurde, die Portraitierte sei eine Maitresse des Medici.

Unwidersprochen gilt in der Kunstgeschichtswissenschaft, eine Mailänder Gerichtsakte von 1525 biete einen frühen Beweis dafür, dass »Mona Lisa« Gioconda ist. Die Akte benenne das Gemälde mit »Bild der Honda«, was eine »verderbte Form von Gioconda« sei. Soest sieht hier Quellenverstümmelung und Falschübersetzung am Werk: Die korrekte Übersetzung der vollständigen Phrase (»Quadro dicto la honda C..«) laute »Bild der hochverehrten C.«. Und Vespuccis Notiz, der sogenannte Heidelberger Fund, zielt gemäß Wortwahl und Textumgebung auf eine Lisa darstellende Portraitzeichnung, nicht auf die »Mona Lisa« des Louvre.

Beweise zugunsten Caterina Sforzas

Die Entdeckung der physiognomischen Übereinstimmung von »Mona Lisa« (1503 bis 1506) und der von Lorenzo di Credis gemalten »Caterina Sforza« (1485 bis 1490) war für Magdalena Soest das auslösende Moment für ihre umfassende Forschung. Sie erschließt »Mona Lisa« als Caterina Sforzas »Lebensbild«. Dabei entschlüsselt sie zahlreiche biografische Details. In der Stickerei des Gewandes erkennt Soest die Hoheitszeichen der Sforza und Medici, der Häuser, denen Caterina per Geburt beziehungsweise Heirat zugehörte. Das kranke Aussehen der Portraitierten, ihre Witwentracht, ihre Schmucklosigkeit sind Bild der todkranken, verarmten, in Witwenschaft lebenden Caterina. 

Auf ihre fürstliche Abstammung (illegitime Mailänder Herzogstochter) und ehemals herrschaftliche Stellung (Regentin von Imola und Forlì) deuten das Fürstenformat des Bildes und die Positur des Modells, dessen Thronen über einem tiefliegenden weiten Land. »Die Todesstimmung und Endzeitstimmung der #Landschaft ist #Spiegel und #Reflexion zu Caterinas gegenwärtiger Lebenssituation, in der #Verlust, #Krankheit und Tod Raum gegriffen haben.« Laut Soests Recherchen war Caterina syphiliskrank – angesteckt von ihrem Bezwinger und Vergewaltiger Cesare Borgia. Sie starb 3 Jahre nach Beendigung des Gemäldes.

Die Autorin

Magdalena Soest, geboren 1945, ist Historikerin und Malerin. Sie lebt im Oberbergischen Land bei Köln. Rund 20 Jahre forschte sie zur »Mona Lisa«. Dafür stand sie mit italienischen Staatsarchiven in Verbindung. 

Rombach Verlag 2023, 532 Seiten, zahlreiche Abbbildungen, Paperback, 34 Euro, ISBN 978-3-7930-9988-8

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