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Anzeige: Die Mistel, eine Pflanze des Altertums, in der heutigen Krebsbehandlung, Dr. Heiko Stockbrügger, Gütersloh

Die #Mistel, eine Pflanze des Altertums, in der heutigen #Krebsbehandlung, Dr. Heiko Stockbrügger, Gütersloh

Gütersloh, März 2006

Von C. Plinius Secundus »dem Älteren« stammt der Ausspruch: »nullus est lieber tam malus, ut non aqliqua parte prosit«, entsprechend: »kein Buch ist so schlecht, dass es nicht irgendwie nützen kann«. In diesem Sinne hofft der Verfasser des Artikels, dass der Inhalt dieser Niederschrift vielen Erkrankten nützlich und hilfreich sei.

Caius Plinius Secundus lebte von 23 bis 79 nach #Christus, war römischer Schriftsteller, Offizier, Universalgelehrter. Das Wissen seiner Zeit hinsichtlich #Natur und Naturbeobachtungen trug Plinius unter anderem in seinem 37 Bücher umfassenden Werk seiner »Naturalis Historia« zusammen. Diese Zusammenfassung des gesamten naturkundlichen Wissens des Altertums wurde aus einer Vielzahl griechischer und römischer Texte zusammengeführt und war bis weit ins 19. Jahrhundert ein wichtiges Fundament naturwissenschaftlicher Lehre. Ein teils archaisches Wissen aus den durch das römische Imperium eroberten und besetzten Gebieten, wie dem der Germanen und Kelten, aber auch aus anderen Teilen der damals bekannten Welt stammend.

#Germanen und #Kelten hegten einen tiefreligiösen Baumkult, besaßen heilige Haine, in welchen sie opferten, ihre Gottheiten anbeteten, verehrten heilige Bäume. Diese Bäume, häufig uralte Eichen, hatten im Volksglauben unserer Vorfahren eine göttliche Heilkraft und bestimmten über Glück und Schicksal der Menschen. In ihnen wohnten die ältesten ihrer Götter. Verständlich, dass alles, was auf diesen göttlichen Eichen wuchs, so unter anderen die Mistel (Viscum album), als Allheilmittel angesehen wurde. Einer PriesterLehrerHeilerKaste der Kelten, Druiden genannt, war es anläßlich ritueller Handlungen vorbehalten, diese Misteln zu ernten. Als überragende Intelligenzschicht versuchten sie – heute wieder aktuell – den Menschen in seiner Gesamtheit therapeutisch zu erfassen und die naturgegebenen Ressourcen ihrer Zeit im Sinne des Aufspürens der heilerischen Kräfte einer noch unverfälschten sie umgebenden Natur aufzuspüren.

Einige der von Ihnen verwendeten Heilpflanzen wurden von Schriftstellern der Antike, vorrangig die Mistel erwähnt, weil mit dieser Pflanze angeblich die schwersten Erkrankungen geheilt werden konnten. Obwohl die Kelten der römischen und der griechischen Schrift mächtig, gibt es nur wenig schriftlich Überliefertes, da ihr zu damaliger Zeit universelles Wissen nur mündlich überliefert und weitergegeben wurde. Schriftliche Quellen entstammen aus diesem Grund primär dem nicht immer objektiven römischen und griechischen Schrifttum.

Das eigentümliche Aussehen der Mistel, ein kugelförmiges Wirwarr, einem Krebsknoten ähnelnd, zwischen Himmel und Erde wachsend, ohne erdverbundene Wurzel, nicht der Sonne in Form einer Pflanzenkrone entgegenstrebend, keine zum Winter abwerfende, zudem immergrüne Blätter besitzend, dann auch noch in dieser unwirtlich kalten Jahreszeit Früchte reifend, die kahle Natur verschönernd; all dieses mußte den Mythos einer ungewöhnlichen Pflanze entwickeln.

Die Mistel, Viscum album, aus der Familie der Loranthaceae stammend, als schmarotzende Gastpflanze auf den verschiedensten Wirtspflanzen wachsend, mehrere Jahrzehnte alt werdend, im Volksmund auch als »Hexenbesen« oder »Hexenkraut« bezeichnet und bekannt. Die therapeutischen Besonderheiten der Mistel, grundsätzlich auch mit dem Wachsen auf den unterschiedlichsten Wirtspflanzen zusammenhängend, von Dr. Rudolf Steiner (1861 bis 1925), dem Begründer der Anthroposophischphilosophischen Medizin und anthroposophischen Misteltherapie vermutet und propagiert, lassen sich durch die Untersuchung der Mistel und ihrer Wirtspflanze hinsichtlich chemischer Identitäten zwischen Gast und Wirt nachweisen. So ist der Einsatz von Mistelpräparaten unterschiedlichster Wachstumsherkunft bei den verschiedensten Krebsformen, mit und ohne Metastasierung, zu erklären. Hinzukommend Beimengungen verschiedener Metalle zur Intensivierung der therapeutischen Wirkung noch auf Dr. Steiners ursprünglichen Vorstellungen gründend.

Ein »kochbuchartiges« Vorgehen in der Krebstherapie mit Mistelpräparationen, wie von manchen Herstellern von Mistelpräparaten empfohlen, lehnt der Verfasser dieser Zeilen als wenig ganzheitlich und nicht ausreichend individuell ab. Im Bereich der Alternativen Medizin gibt es hinreichend Methoden zum Auffinden der für den Patienten spezifischen Mistelpräparation und behandlung. Als Facharzt für Allgemeinmedizin, mit Schwerpunkt europäische und asiatische Alternativmedizin, hat der Verfasser dieses Artikels, nicht nur in eigener Praxis, seit weit über zwei Jahrzehnten im Bereich der Alternativmedizin grundlegende Erfahrungen sammeln können, mit teils abstrusen aber auch seriösen alternativen Heilmethoden.

Die wirksamen Bestandteile der Mistel sind besondere Eiweißstoffe, die MistelLektine, Namensgeber für das Präparat Lektinol der Firma Madaus. Madaus versuchte schon 1938 mit dem Vorgängerpräparat Plenesol erfolgreich der MistelTherapie eine wissenschaftliche Basis zu geben. Weitere MistelBestandteile sind die Viscotoxine, Acetylcholin, Cholin und Histamin. Diese Inhaltsstoffe modulieren und stimulieren das gestörte Immunsystem des an Krebs erkrankten Menschen auf zellulärer Ebene, sie verbessern den Immunstatus und das Allgemeinbefinden, die Verträglichkeit wissenschaftlicher Therapien, wie Radiatio (Bestrahlungen) und Chemotherapie. Weitere bekannte Hersteller von Mistelpräparaten sind die Firmen Biosyn, Cefak, Helixor, Weleda. Der gegenwärtigen MisteltherapieForschung ist gemein, dass längst nicht das gesamte Spektrum der therapeutischen Anwendungen erschöpfend beschrieben werden kann, da unbekannt und noch erforschenswert. Vielleicht ist gerade bei dieser uralten Heilpflanze die jahrtausendealte Mystik, das »NichtalleserklärenKönnen« der Heilwirkung, wie bei vielen der uns bekannten Heilpflanzen, in unserer streng rationalen Zeit und letztlich die Akzeptanz dessen, ein durchaus positiver Effekt auf das Immungeschehen des Erkrankten in der Behandlung des Krebs zu erwarten, da eine fundamentale Beeinflussung des Immungeschehens über eine positive Einstellung des Patienten zu seiner letztlich körpereigenen Krebserkrankung und Heilung derselben die therapeutischen Möglichkeiten, auch mithilfe der MistelTherapie, deutlich verbessern werden. Neben einer kompetenten psychotherapeutischen Führung des Patienten ist dieser durchaus mit den entsprechenden Entspannungstechniken aus den verschiedensten Kulturbereichen selbständig in der Lage, seine »innere Mitte« wiederzufinden. Entspannende und energieausgleichende Methoden wie Qi Gong, Tai Qi, #Yoga, aber auch #Autogenes #Training von dem deutschen Arzt Dr. Schultz entwickelt, sind hierbei hilfreich.

Seit dem Altertum und später dem Mittelalter sind auch andere Indikationen (Anwendungsbereiche) dieser mystischen Heilpflanze, der Mistel, wie aus untenstehender Abbildung der Seite eines mittelalterlichen Kräuterbuches ersichtlich, bekannt. Nach Plinius mache »das Pulver der Mistelzweige

Frauen fruchtbar«, sei »Heilmittel gegen allerlei Gift«, wirke gegen Epilepsie und Schwindel. Hippokrates empfiehlt die Mistelblätter gegen »Milzsucht«, Hildegard von Bingen den Mistelschleim gegen Lebererkrankung. Mittelalterliche Autoren wie Lonicerus empfehlen die Mistel als blutstillendes, erweichendes, zerteilendes Mittel, aber auch zusammen mit Weihrauch, einem seit dem Altertum bekannten entzündungshemmendem, damit wundheilungsförderndem Harz des strauchartigen Weihrauchbaumes zur Wundheilung bei eiternden Geschwüren. Interessanterweise ist die Indikationsstellung im Bereich der #Chinesischen #Kräutermedizin (TCM) der mittelalterlichen identisch. Auch hier wird Olibanum (Ruxiang) bei schlecht heilenden Wunden, Geschwüren und Verletzungen verwendet. Nach Lonicerus zudem gegen eine Verhärtung der Milz, die Gicht der Glieder, bei Apoplexie (dem »Schlag«), der »Aussätzigkeit«, bei »Leber und Lungenfäule« und der »Geschwulst des Leibes«. Einen mystischen Aspekt erwähnt er. Die Mistel soll »mit einem Faden, in Silber gefasst, um den Hals getragen gegen Gespenster helfen«.

In der Phytotherapie der Neuzeit verwendet man unter Zumischung anderer Pflanzenbestandteile die Mistel auch zum #Blutdrucksenken, also bei Hypertonie zur Vorbeugung gegen den von Lonicer erwähnten »Schlag« (Anfall). Hier eine Mittelkomposition der Firma Madaus bekannt unter dem Namen Plantacard. Aber auch bei Arteriosklerose, der »Verkalkung« der Gefäße, bei Durchblutungsstörungen ist das Präparat der Firma Cefak, Cefavora zu nennen. Eine Affinität der Mistel zum Bewegungsapparat deutet Lonicerus schon an, die Mistel sei bei Gicht wirksam. Die Homöopathie bedient sich ebenfalls der Mistel (näheres zur Homöopathie siehe auch den Artikel des Verfassers über diese Heilmethode in der Reihe guetsel.de vom September 2005, Journal Nr. 88). Eine Heilwirkung oder Linderung der Beschwerden kann bei folgenden Symptomen erwartet werden: Blutandrang zum Kopf mit Kopfschmerzen und Schwindel, Herzschmerzen ausgelöst durch Gefäßkrämpfe der Herzgefäße (Angina pectoris), rheumatische Beschwerden, Blutungen, asthmatische Lungenprobleme, aber auch bei Veränderungen des Gemüts mit Traurigkeit, depressiver Verstimmung, Apathie und anderen schon erwähnten Anwendungen. Eine überwiegende Identität in der Indikation zur Mistelbehandlung zeigt sich im Bereich der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) mit der Maulbeermistel, Ramulus taxilli (Sangjisheng). Auch hier ist eine große #Affinität zum Bewegungsapparat deutlich, auch wirksam als Hämostyptikum (blutstillendes Mittel). Fehlend allerdings unserem Thema gemäß, die Wirkung gegen den Krebs. Hinsichtlich dieser Erkrankung hat der Chinesische Kulturkreis allerdings andere sehr kompetente antitumorale und das Immunsystem stärkende #Phytotherapeutika seit Jahrhunderten im Gebrauch. Eine interessante Parallele zu unserer mittelalterlichen #Medizin besteht in der Aussage des Lonicerus bezüglich des Temperatur und somit energetischen Verhaltens der Mistel »nicht zu warm, nicht zu kalt«. Die #TCM bezeichnet dieses Temperaturverhalten als neutral. Der Organbezug ist ebenso dem unserer mittelalterlichen Medizin entsprechend dem der Leber und Niere und damit auch zum Bewegungapparat (Muskeln und Sehnen) und Knochensystem gehörend.

Zur Behandlung dieser komplexen Erkrankung, wie der eines Tumorleidens, müssen ebenso komplexe Behandlungsmethoden, auch aus dem Bereich der Alternativmedizin eingesetzt werden, um dem Anspruch einer ganzheitlichen Behandlung des TumorErkrankten gerecht zu werden.

Eine Verantwortung für die etwaige Behandlung oder Selbstbehandlung des Lesers oder die Behandlung anderer Personen aufgrund vorgenannter Zeilen wird ausgeschlossen und liegt in der Verantwortung des jeweiligen Behandlers.

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