Frisch gebogene Lippborger Biegehecke im LWL Freilichtmuseum Detmold. Foto: Agnes Sternschulte, LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Lebende Zäune, auf Spurensuche nach der Lippborger Biegehecke, Aufruf zum Mitmachen, LWL Erfassungsprojekt
Lippborg, 14. März 2023
Aufwendig gebogen und über Generationen hinweg gepflegt – die traditionelle Lippborger Biegehecke stellte für das #Weidevieh einst eine unüberwindbare Barriere dar. Welche Zeugnisse dieser besonderen Heckenform heute noch erhalten sind, ist weitgehend unbekannt. Daher startet der sogenannte #Landschaftsverband #Westfalen Lippe (LWL) jetzt ein Erfassungsprojekt, bei dem Naturbegeisterte vor Ort zum Mitmachen aufgerufen sind: Sind noch Spuren der Biegehecken im Raum Lippborg (Kreis Soest) vorhanden und wenn ja, welche?
»Die Lippborger #Biegehecke bestand überwiegend aus Weißdornsträuchern, die auf sehr pragmatische Art und Weise gepflegt wurde«, so Heckenexperte Sjoerd Aertssen. Der mit der Erfassung beauftragte Niederländer erforscht seit vielen Jahren historische Heckentypen und ihre Pflege. »Die durchgewachsenen Äste wurden mit einem speziellen Beil angeschlagen, heruntergebogen und mit gedrehten Weidenruten fixiert. So entstand ein undurchdringliches Heckengeflecht – ein lebender #Zaun«, erklärt er.
Die Biegehecken kommen so nur im Raum Lippborg vor. »Sie sind ein besonderes Zeugnis der historischen Landnutzung und daher sehr wertvoll für uns Forschende und für die Menschen vor Ort«, erklärt Dr. Dorothee Boesler von der #LWL #Denkmalpflege, #Landschaftskultur und #Baukultur in #Westfalen die Bedeutung des Projekts. »Das Wissen um die Heckenform und ihre Pflege darf nicht in Vergessenheit geraten. Daher werden wir die Ergebnisse des Erfassungsprojektes in unserem Kulturlandschafts Informationssystem LWL GeodatenKultur veröffentlichen«, mehr …
Auch das LWL #Freilichtmuseum #Detmold beschäftigt sich schon lange mit dieser besonderen Heckenform. Dort haben sich Mitarbeiter:innen die Pflegetechnik und das damit verbundene Wissen angeeignet. Eine vor gut 30 Jahren im Museum gepflanzte Lippborger Biegehecke dient als Anschauungsobjekt und Übungsobjekt.
Ortskenner aufgerufen
Menschen im Raum Lippborg sind ausdrücklich dazu aufgerufen, bei der Spurensuche mitzumachen. »Als Experten der Region haben ihre Ortskenntnisse und ihr Wissen über die geschichtliche Entwicklung der Kulturlandschaft einen großen Wert«, erläutert Ansprechpartnerin Birgit Nadermann von der LWL Denkmalpflege. »Ich freue mich über jeden Hinweis, der bei mir eingeht, von vorhandenen oder ehemaligen Standorten der Biegehecken bis hin zu alten Fotos oder Karten.«