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Gütersloh ist zwar nicht Dubai, aber Gütsel sucht Influencer zur Stärkung des Images der City
Gütersloh, 15. April 2023
Gütsel sucht Influencer zur Stärkung des Images der Gütersloher Innenstadt. Eine vergleichbare Maßnahme zur Stärkung des Images einer anderen Innenstadt wird vom Land NRW mit 25.000 Euro gefördert.
»Gütersloh ist nicht Dubai, aber vielleicht können wir dennoch den einen oder anderen Influencer anlocken«, heißt es aus dem Orgateam. Kim Kardashian kommt derweil nicht in Frage: »Die macht’s nicht unter einer Million Dollar. Pro Post«, so ein Social Media Experte. Daher werden billigere Influencer gesucht, die’s für weniger machen. Vielleicht sogar 25.000 Influencer für jeweils einen Euro oder ein Influencer, der 25.000 Posts für jeweils einen Euro macht. Das ist freilich der Best Case, der womöglich ein wenig übertrieben wäre. Man hofft, sich auf ein Verhältnis von 25 Euro pro Post einpendeln zu können, möglichst von einer zweistelligen Anzahl an Influencern.
»Stattfinden sollen die Posts bei Insta und Tiktok. Snapchat ist nicht nachhaltig und bei Facebook gibt es keine ›Influencer‹. Twitter ist ungeeignet, Linkedin ebenfalls«, so Social Media Experte Buschlaf Detkamp. Wer indes glaube, dass sich die Innenstädte dieser Welt durch Selbstdarsteller und Likes beleben ließen, liege falsch, heißt es aus dem konservativen Lager. Das Gegenteil sei der Fall. Dem stimmen auch Liberale und Sozialdemokraten zu: »Die Innenstädte lassen sich durch Fremddarsteller und Dislikes beleben«, so ein Sprecher. Und weiter: »Denn das ist die Realität. Zu Rate gezogen werden diverse (im Sinne von ›verschiedene‹) sogenannte ›Büros‹ aus der Fremde und wir lesen und hören überwiegend Kritik von den Usern. Allenthalben wird gesagt, die Innenstadt sei unattraktiv. Zwar schallt es mehr als einmal täglich aus dem Radio, der Kreis Gütersloh sei der beste Kreis der Welt, aber in welcher Kategorie dieses Attribut gelten soll, wird nicht gesagt. Salopp formuliert: In was ist denn der Kreis Gütersloh der Beste?«
Neben dem unlängst geforderten Ratspoeten wären Influencer zweifellos die wiksamste Maßnahme, um Ladenschließungen und mangelnden Umsätzen entgegenzuwirken, wie man sieht. Beziehungsweise sehen würde, wenn man es endlich realisieren würde. Leider macht der Fachkräftemangel und der Mangel an Pflegekräften auch vorm Stadtmarketing nicht halt. Bis diese Hürden beseitigt, also übersprungen sind, bleibt nur, vorerst wie bisher weiterzumachen. »Schöne Schuhe! Haben Sie die auch in meiner Größe?« … »Nein« … »Können Sie mir auch eine größere Fototasche besorgen?« … »Nein. Nur, was sie hier sehen« … »Oh, das ist aber teuer. Können wir uns auf ein Teil Wechselgeschäft verständigen? Wir würden es ja gerne hier kaufen!« … »…« …
