Matthias Borner (rechts) bringt mit Christiane und Phil Stauffer die Geschichte der Weberei auf die Bühne., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Weben und weben lassen, die erstaunliche Geschichte der Weberei in Gütersloh, 2014
Gütersloh, Februar 2014
Mehr als 1.100 Gütersloher besuchten die #Indoor Stadtführungen von Matthias Borner mit dem Titel »Gütersloh für Besserwisser« im #Theater und im #Bambikino. Ende März 2014 präsentiert der 39 Jährige zusammen mit den Schauspielern Phil und Christiane Stauffer ein neues Programm – obwohl er das gar nicht vorhatte.
»Anfang des Jahres hat mich die Weberei gefragt, ob ich eine Indoor-Stadtführung zum 30 jährigen Bestehen des Bürgerzentrums machen wolle«, erklärt Borner, wie er ungeplant zu neuen Inhalten kam. »Ich wollte meine bisherige Besserwisser #Führung zeigen, garniert mit einem maximal 10 minütigen Extrateil zur Weberei.« Für diese 10 Minuten sei er ins #Stadtarchiv gegangen – und nach 12 Stunden Recherche mit einem kniehohen Stapel an Fundstücken zur Weberei-Historie wieder herausgekommen.
Phantasten und Scharlatane
»Das sind wahre Schätze«, zeigt sich Borner begeistert von dem gesichteten und mittlerweile für die Aufführung aufbereiteten Material: Leserbriefe aus der sogenannten »Neuen Westfälischen«, in denen die Gegner den Abriss des Schandflecks »Weberei« fordern und die Bürgerzentrums #Aktivisten als #Phantasten und #Scharlatane schelten. Stadtratsprotokolle, in denen sich die Politiker gegenseitig Verantwortungslosigkeit und ideologische Verblendung vorwerfen, bis Fraktionen empört den Saal verlassen. Flugblätter, Pamphlete und Fotos aus der wilden Zeit Anfang der 1980er Jahre.
»Ich war geradezu elektrisiert von dem, was ich da gesehen und gelesen habe. Als damals 6 Jähriger habe ich am gesellschaftspolitischen Leben dieser Stadt ja noch nicht teilgenommen. Für mich war das alles neu – teilweise kurios, teilweise unfassbar, alles hochspannend und unterhaltsam.«
Genau so soll auch die neue Indoor Führung mit dem Titel »Weben und weben lassen« werden, die auf diesen Dokumenten beruht. »Wobei es jetzt weniger eine Stadtführung als eine Zeitreise geworden ist«, erläutert Borner. Dazu holt er sich wie schon bei seiner Rekordführung im Theater Verstärkung vom Schauspielduo Stauffer & Stauffer.
An einem #Parkplatz vorbeigeschrammt
Gemeinsam werden die 3 in einer kombinierten #Theater #Foto #Film #Lesung zeitgeschichtliche Dokumente aus der Entstehungszeit des Bürgerzentrums präsentieren, die deutlich machen, wie knapp Gütersloh an einem weiteren Verlust historischer #Bausubstanz zugunsten eines Parkplatzes vorbeigeschrammt ist.
Das ursprüngliche Vorhaben, seine Besserwisser Tour ein wenig zu modifizieren, sei ins Gegenteil verkehrt worden: »Jetzt zeige ich noch maximal 10 Minuten aus dem bisherigen Programm, der Rest ist eigens für die Weberei #Führung konzipiert«, verspricht Borner. Dazu gehören auch ein kurzweiliger Abriss über die Industrialisierung Güterslohs im 19. Jahrhundert und die von Borners Programmen bekannten »Besserwisser Infos aus dem Handbuch des unnützen Wissens«, in diesem Fall zur heimischen Textilindustrie.
Trotz Politiker gerettet
»Der rote Faden von ›Weben und weben lassen‹ ist das Gebäude der Weberei Greve & Güth«, so Borner. »Wir verraten, wie ein solch beeindruckender Industriebau in der relativen kleinen Stadt Gütersloh entstehen konnte. Und wir wollen zeigen, wie es die Gütersloher trotz ihrer Politiker geschafft haben, dass zumindest ein Teil dieses Gebäudes noch steht.«
Matthias Borner
Der Gütersloher Autor Matthias Erpho Borner hat seit 2003 acht Bücher veröffentlicht, die im Raum Ostwestfalen allesamt zu Bestsellern wurden. Das Gütersloherisch #Wörterbuch »Pölter, Plörre und Pinöckel« war im Erscheinungsjahr 2004 das meistgekaufte #Buch im Kreis Gütersloh nach »Harry Potter«. Ähnliche Sprachführer erschienen für die Stadt Bielefeld, den Kreis Paderborn und den Kreis Herford. Zuletzt erschien im Bielefelder TPK Regionalverlag sein »Stadtführer Gütersloh«. 2011 erhielt er den #Tourismuspreis des #Verkehrsvereins Gütersloh. Hauptberuflich arbeitet Borner in der Unternehmenskommunikation, nebenberuflich als Autor und Stadtführer.