Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster leiht ein großformatiges Gemälde von Pierre Soulages für die aktuelle Ausstellung an das französische Musée Soulages in Rodez aus. Foto: Hanna Neander, LWL; VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Hommage an Pierre Soulages, LWL Museum für Kunst und Kultur leiht Gemälde für eine Retrospektive nach Frankreich aus
Münster, 21. Juni 2023
Pierre Soulages (1919 bis 2022), der Meister des Lichts und der Farbe Schwarz, ist im Oktober 2022 im Alter von 102 Jahren in Frankreich verstorben. Nun widmet das »Musée Soulages« im südfranzösischen Rodez dem Maler eine umfassende Retrospektive. Zu diesem Anlass schickt das LWL #Museum für #Kunst und #Kultur in Münster das #Gemälde »Peinture, 324,4 mal 181 Zentimeter, 12 Avril«, 2016, von Soulages nach Rodez. Die dortige #Ausstellung »Les derniers Soulages. 2010–2022« (24. Juni 2023 bis 7. Januar 2024) widmet sich dem Spätwerk des Künstlers, der mehr als 7 Jahrzehnte aktiv war.
Soulages ist einer der bedeutendsten Maler der Abstraktion und wurde berühmt für seine schwarze Malerei, in der sich das Licht reflektiert. Die Verbindung von Schwarz und Licht in seiner reellen und abstrakten Form ist das zentrale Thema seiner Malerei. Er arbeitete mit unterschiedlichen Werkzeugen – Pinseln, Bürsten, Rollen und Spachteln – um die Farbschichten aus schwarzem Acryl aufzubringen.
Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL Museums für Kunst und Kultur: »Das großformatige Gemälde ist ein herausragendes Beispiel für das Spätwerk von Soulages. Das Gemälde wird dort neben anderen bedeutenden Bildern aus internationalen Sammlungen zu sehen sein, die Pierre Soulages in den letzten zwölf Jahren seines Lebens geschaffen hat. Ich freue mich, dass auch unser Museum an der Ausstellung in Frankreich teilnimmt und damit den Künstler und sein Werk würdigt.«
Das Gemälde aus Münster ist ab dem 24. Juni 2023 im Musée Soulages in Rodez zu sehen. Ab Februar 2024 hängt es dann wieder in der Sammlung für Gegenwartkunst in Münster. Dort ist es in einem Tageslichtraum zu sehen, so dass die vielfältigen Schattierungen des schwarzen Gemäldes zu erkennen sind.
Das Gemälde besteht aus vier übereinandergesetzten, miteinander verbundenen Leinwänden. In der tieferen Farbschicht gibt es glatte Flächen und Furchen, ebenso wie matte und glänzende Partien. Das Museum erwarb das Werk 2019 zum 100. Geburtstag des Künstlers mit Unterstützung der Freunde des Museums für Kunst und Kultur und der Sparkasse Münsterland Ost.
Hintergrund
Als Höhepunkt seiner umfangreichen internationalen Ausstellungstätigkeit gilt die #Retrospektive, die das Musée du Louvre in Paris 2019 anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers veranstaltete. Neben Paris gibt und gab es weltweit Ausstellungen zu Soulages in New York, Martigny, Montpellier und Rodez, Shanghai und Hongkong.
Das Kunstwerk erzähle auch die Geschichte einer langjährigen Freundschaft, so Arnhold. Er lernte Soulages in den frühen 90er Jahren im Rahmen einer Übersetzungstätigkeit für eine Glasmanufaktur in Rheine kennen. Dort ließ Soulages das Glas für die Kirchenfenster einer französischen Klosterkirche produzieren. Nach einer Ausstellung im LWL-Museum 1994/95 standen der Museumdirektor und der Künstler in engem Kontakt und trafen sich regelmäßig. Nachdem Arnhold 2004 die Leitung des LWL Museums übernommen hatte, konnte er kurz Zeit später das erste Bild von Pierre Soulages erwerben.
Soulages kam zur feierlichen Übergabe des mehrteiligen Bildes 2006 mit seiner Frau Colette nach Münster. Im September 2018 besuchten Arnhold und Matthias Lückertz, Vorsitzender der Freunde des Museums, den Künstler an seinem Wohnort in Sète, um die Erwerbung eines nun großformatigen Bildes zu besprechen – eben jenes Werk, das nun nach Rodez ausgeliehen wird.