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Bundesregierung plant Kahlschlag bei der Förderung im Migrationsbereich – Aufruf zum Protest
Am 13. September 2023 findet der Aktionstag der Migrationsberatungsdienste (JMD und MBE) statt. Die vier verantwortlichen Trägerorganisationen – die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA), die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) und der Internationale Bund (IB)/Deutsches Rotes Kreuz (DRK) – rufen zur Beteiligung auf, um durch Gespräche und Veranstaltungen mit Politikern auf die Arbeit der MBE’s und JMD’s in ganz Deutschland aufmerksam zu machen.
Die #Bundesregierung plant in ihrem Bundeshaushalt für 2024 drastische Kürzungen bei der Förderung im sozialen Bereich. Neben dem Bereich der Freiwilligendienste ist insbesondere der Migrationsbereich davon betroffen, bei dem dies einem Kahlschlag gleichkommen würde,
Die #Migrationsberatung für erwachsene #Zuwanderer (MBE) soll um 30 Prozent gekürzt werden. Die Jugendmigrationsdienste (JMD) sollen um rund 15 Prozent gekürzt werden. Diese Kürzungen widersprechen nicht nur zum Teil offen dem Koalitionsvertrag. Sie würden etablierte und erfolgreiche Beratungsstrukturen kaputt machen. Auf diese Weise lässt sich ein Einwanderungsland nicht zukunftsfähig gestalten.
Gerade in Zeiten der #Pandemie und des #Krieges in der #Ukraine ist die Beratung und Begleitung junger Menschen mit Migrationsbiografie dringend erforderlich. Die Zahl zugewanderter Menschen bleibt ungebrochen hoch und hat letztes Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Jährlich werden über 120.000 junge Menschen von bundesweit 1.500 Mitarbeitern allein in den rund 500 Jugendmigrationsdiensten beraten und begleitet. Über 2000 hauptamtliche Mitarbeitende und mehr als 2.000 Ehrenamtliche unterstützen junge Menschen vom 12. bis zum 27. Lebensjahr. Individuelle Begleitung, Gruppenangebote sowie eine intensive Vernetzung mit Schulen, Ausbildungsbetrieben, Integrationskursträgern und Einrichtungen der Jugendhilfe zählen zu den wesentlichen Aufgaben der JMD.
Im Rahmen des Aktionstages geben die Jugendmigrationsdienste wie auch die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) im gesamten Bundesgebiet rund um den 13. September 2023 Einblicke in ihre Arbeit und laden dafür Bundestagsabgeordnete, #Landespolitiker und #Kommunalpolitiker sowie Netzwerkpartner ein. In Form von Workshops, direktem Austausch mit jungen Menschen oder durch einen Tag der Offenen Tür stellen die Mitarbeitenden dar, wie in der Beratung mit komplexen Themen zu Flucht und Migration umgegangen wird oder welche Auswirkungen die Pandemie auf den Alltag von #Jugendlichen hat.
Die Migrationsdienste fördern gerade in Krisenzeiten die gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen, kompensieren die Bildungsbenachteiligungen und stärken damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den sozialen Frieden.
Die Jugendmigrationsdienste werden vom Bundesjugendministerium (BMFSFJ), die Migrationsberatung für Erwachsene vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert.
Speziell in dem Programmbereich »Respekt #Coaches« des JMD engagieren sich seit 2018 weitere 400 Fachkräfte an 600 Kooperationsschulen mit dem Ziel durch passgenaue Gruppenangebote, die Demokratie zu stärken, Menschenfeindlichkeit und Extremismus in allen Formen vorzubeugen und jungen Menschen demokratische Werte in ihrer Lebenswelt zu vermitteln. Seit dem Programmstart wurden mehr als 365.000 junge Menschen erreicht. Dass ausgerechnet dieses renommierte Bundesvorhaben aufgrund fehlender Finanzierung vorzeitig zum Jahresende 2023 auslaufen muss, ist eine gravierende Fehlentscheidung, die zusätzlich die ohnehin im Aufwind befindlichen demokratiefeindlichen Parteien stärkt. Es ist schwer vorstellbar, dass dies im Interesse demokratischer Parteien ist.
»Daher darf es mindestens nominell keine Kürzungen geben. Die Freie Wohlfahrtspflege hat sich als Garant der sozialen Infrastruktur und Stabilisator in den letzten Krisen sehr bewährt. Diese Rolle ist definitiv gefährdet«, so BAGFW Präsident Michael Groß.
AWO Sozialdienst Rostock
Der Jugendmigrationsdienst der AWO Rostock ist eine spezielle Einrichtung für junge Migranten zwischen 12 und 27 Jahren. Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund erhalten hier eine individuelle und umfassende Unterstützung bei der sprachlichen, schulischen, beruflichen und sozialen Eingliederung durch Case Management. Gefördert wird der JMD durch das Bundesministerium für #Familie, #Senioren, #Frauen und Jugend (BMFSFJ). Der JMD unterstützt die Initiierung und Begleitung der interkulturellen Öffnung von Diensten und Einrichtungen. Mehr …
Individuelle Integrationsförderung (mit Case Management)
Erstberatung, Kompetenz und Ressourcenermittlung, Erarbeiten von Zielen
Gemeinsames Erstellen von Integrationsplänen
Begleitung und Steuerung des Eingliederungsprozesses
Vermittlung an andere Institutionen und Einrichtungen
#Beratung, #Einzelfallhilfen, #Krisenintervention bei Bedarf
Sozialpädagogische Unterstützung durch Gruppenarbeit
Modulare Gruppenangebote, zum Beispiel PC gestütztes Lernen, Sprachförderung, Berufsorientierung
Projekte und Aktionen zur Orientierung im Sozialraum
Training sozialer Kompetenzen
»Wir beraten kostenlos in den Sprachen Deutsch, Russisch und Englisch«, mehr …