Gespräch mit Psychiater: Digital ist nicht immer besser. Foto: The Tech Journal Official, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Digital Psychotherapie: Erfolg kein Selbstläufer
Köln, PTE, 19. Oktober 2023
Der künftige Einsatz videobasierter #Psychotherapie hängt entscheidend von persönlichen Merkmalen, Einschätzungen und Erfahrungen angehender #Psychotherapeuten ab. Das haben #Forscher der Universität zu Köln herausgefunden. Details sind in »Frontiers in Psychology« nachzulesen.
Je positiver die persönliche Einstellung von #Studenten dieser Fachrichtung gegenüber videobasierter Psychotherapie ist und je größer positive Erwartungen und Erfahrungen ausfallen, desto ausgeprägter ist die Absicht, diese auch in der eigenen therapeutischen Arbeit anbieten zu wollen.
Auf Basis von mehr als 1.700 Antworten haben die Kölner Forscher 17 Vorteile und 18 Nachteile identifiziert. »Dabei finden wir eine Tendenz, mehr #Nachteile als #Vorteile zu benennen, doch insgesamt zeichnen die Ergebnisse eine sehr differenzierte und ausgewogene Perspektive der Studierenden [sic!] auf die videobasierte #Psychotherapie«, so Mitautorin Jennifer Meier.
Zu den am häufigsten genannten Vorteilen zählen ein niedrigschwelliges therapeutisches Angebot in vertrauter Umgebung, höhere Flexibilität, wegfallende Anfahrten und Abfahrten und reduzierte mentale und physische Barrieren. Auch der Schutz vor Ansteckungskrankheiten wird oft angeführt sowie eine grundsätzlich bessere Zugänglichkeit zum therapeutischen Angebot.
Zu den am häufigsten genannten Nachteilen zählen ein Verlust an Nähe zwischen Patienten, reduzierte nonverbale Kommunikationsmöglichkeiten, technische Probleme sowie fehlende Schutzräume für die Patienten. Auch besteht die Sorge, dass videobasierte Psychotherapie bei bestimmten Störungsbildern und Behandlungsmethoden unangemessen ist und zu einer reduzierten Verbindlichkeit und #Motivation der Patienten führen könnte.