Amazon: Händler haben Wichtigeres zu tun als zu gendern. Foto: Christian Wiediger, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Händlern ist #Gendern auf #Amazon schnuppe
Stuttgart, PTE, 20. November 2023
Inklusive und gendergerechte Produktbeschreibungen spielen auf Amazon kaum eine Rolle. Das zeigt eine Untersuchung von Iconic Sales. Betrachtet wurden dabei die Infotexte der beliebtesten deutschen Produkte aus den Bereichen Buch, Beauty und Smartwatches. Fazit: Den Händlern ist das Gendern in der Ansprache ihrer Kunden auf Amazon ziemlich egal.
Von 37 Produktbeschreibungen, die zu gendernde Begriffe enthalten, wurde nur in sieben konsequent gegendert. Dabei fast ausschließlich in der Kategorie Bücher. Obwohl bei Büchern am meisten gegendert wird, ist der Gesamtanteil an Gendersprache insgesamt auch in dieser Kategorie gering. 87,2 Prozent der zusätzlich untersuchten Einträge verzichteten komplett.
Mit nur einer Ausnahme wurden bei allen gegenderten Beschreibungen Paarformen genutzt. Darunter fallen Formulierungen, die sowohl die männliche als auch die weibliche Bezeichnung explizit nennen, etwa »Lehrerinnen und #Lehrer« oder Ähnliches. Die Ausnahme kommt aus dem Bereich #Buch und setzt stattdessen auf Doppelpunkte zur Veranschaulichung.
Ein Hauptgrund für den Verzicht auf gendergerechte Sprache liegt laut Iconic Sales bei dem von Amazon verwendeten #Algorithmus. Sucht der potenzielle Kunde nach bestimmten Schlagwörtern, ist es für die Verkäufer von Bedeutung, dass sie möglichst weit oben in der Liste der Suchergebnisse stehen. Die Verwendung von inklusiven Begriffen kann dafür sorgen, dass Produkte unter Umständen im #Ranking weiter nach unten rutschen, heißt es.