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Die Psychologie liegt komplett falsch: Es geht um Benevolenz und nicht um Empathie
Gütersloh, 29. November 2023
Jeder kennt das Gerede um Empathie oder mangelnde Empathie. Große Empathie sei der Schlüssel, heißt es. Dabei verfügen gerade #Psychopathen und #Narzissten über eine sehr große Empathie. Allerdings sind sie Sadisten und missbrauchen diese Fähigkeit. Das ist ihre große Stärke. #Empathie hat mutmaßlich jeder – das ist nicht der Schlüssel zum Guten. Der Schlüssel ist Benevolenz (Wohlwollen).
»Wollt Ihr Gutes? Tut es!« … der menschliche Geist ist sehr bewandert darin, zur argumentieren. Man kann vom Homo dialecticus, vom Homo eristicus sprechen. Nach der Entdeckungsphase der Kindheit (»sic« – »so ist es«) folgt eine umgekehrte Phase (»sit« – »so sei es«). Es sei Gutes, Schlechtes oder Neutrales – Argumente findet man problemlos für und gegen alles. Eine alte Volksweisheit sagt »Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe«.
Vor allem aber ist der Geist der allermeisten von Reaktanz getragen. Dem inneren Zwang, zu reagieren. Wer nicht wohlwollend ist, reagiert auf alles negativ, und sei es mit verdeckten Spitzen, vollständiger Ablehnung, Leugung, Ignoranz et cetera – der »Homo reactans«. »Vielen Dank für den netten Brief, aber in Zeile 5 ist ein Komma zuviel« … zack – der Brief ist scheiße. Freilich wird auch sachliche und sachbezogene Kritik insbesondere bei Angelegenheiten, in denen es rein um die Sache geht (oder gehen sollte) missverstanden und genauso interpretiert. Die Reaktanz scheint einem Dominanztrieb zu entspringen – man kennt es auch bei Tieren. Allerdings nicht bei Bergen – sie dominieren, reagieren aber auf nichts. Sie sind einfach (»sic«) …
In Wahrheit ist alles – eine alte, asiatische Volksweisheit drückt das auf Englisch am besten aus: »What is, is—what is not, is not«. Und erst von diesem Standpunkt aus – so sagen es auch Byron Katie und Elisabeth Kübler Ross – kommt man »ins Tun«, »ins Machen«. Der 1. Schritt ist die Toleranz (die Duldung), der 2. Schritt die Akzeptanz (das Annehmen), der 3. Schritt das Tun (die Aktion) – und das ist am besten, wenn es wohlwollend ist. Für Wohlwollen braucht man keine Argumente – man braucht sie nur für Ablehnung, Eifersucht, Missgunst, Verachtung. Schlechterdings auch als Rechtfertigung und zur Verteidigung, was leider zu nichts führt. Im Gegenteil – wer sich verteidigt, macht sich in gewisser Hinsicht nur noch angreifbarer und manifestiert seine Opferrolle, in die Wohlwollende in aller Regel gestellt werden.