Gütersloher Brauhaus, Patrick’s Irish Pub, 2007. Fotos: Christian Schröter, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Gütersloh: #Bier! #Gütsel Archiv, Mai 2007
Gütersloh, Mai 2007
#Bier ist ein alkoholhaltiges und kohlensäurehaltiges #Getränk, das durch #Gärung aus den Zutaten #Wasser, #Malz und #Hopfen gewonnen wird. Für ein kontrolliertes Auslösen des Gärvorganges wird Hefe zugesetzt. Diese sachliche Beschreibung wird dem beliebtesten Getränk der Gütsler aber nicht annähernd gerecht – Bier ist viel mehr. Zwar nicht immer unbedingt das, was die Werbung glauben machen will, auf jeden Fall aber erfrischend, lecker und – je nach Menge – auch auflockernd und die Sinne verwirrend. Im weiteren Sinne versteht man unter Bier jedes alkoholhaltige Getränk, das auf Basis von verzuckerter Stärke hergestellt wurde, ohne daß dabei ein Destillationsverfahren angewandt wurde. Die Abgrenzung zu Wein besteht darin, daß für Weine Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) verwendet werden, während der Ausgangsstoff für Bier immer Stärke ist. In der Regel wird der Zucker aus der Stärke von Getreide (Gerste, Reis, Weizen, Mais) gewonnen, seltener wird Stärke aus Kartoffeln oder anderen Gemüsen wie Erbsen herangezogen. Der japanische #Sake fällt daher ebenfalls unter die Definition der bierartigen Getränke. Der Ursprung des Wortes Bier ist unsicher. Es wird vermutet, daß es von biber (lateinisch »Trank«) stammt.
Die frühesten Nachweise für Bier gibt es aus dem mesopotamischen Raum. Bei den Römern hieß das Bier #Cervisia, nach der Göttin der Feldfrüchte, Ceres. Klosterbrauereien führten im Mittelalter zu einem geregelten Braubetrieb. Im Mittelalter galt Bier auch als geeignetes Getränk für Kinder, da es damals einen geringeren Alkoholgehalt als heute hatte und das Bier durch das Kochen der Bierwürze weitgehend keimfrei war, was man vom Wasser damals nicht behaupten konnte. Es war ebenfalls wegen seines hohen Kaloriengehalts eine wichtige Ergänzung der oft knappen Nahrung, da man als Bier auch minderwertiges Getreide noch halbwegs genießen konnte. Angesichts des hohen Bierkonsums im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war Bier für den städtischen Fiskus und die seit etwa 1500 entstehenden Landessteuerbehörden von großem Interesse. Bereits im Spätmittelalter wurden fast überall im Reich Produktions und Verkaufssteuern auf Bier erhoben. In Deutschland darf Bier bis heute grundsätzlich nur nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut werden, nach dem es nur aus Wasser, Hopfen, und Malz bestehen darf.
Biere werden nach unterschiedlichen Kriterien klassifiziert. Aus steuerrechtlichen und lebensmittelrechtlichen Erwägungen heraus gliedert der Gesetzgeber die Biere in unterschiedliche Gruppen auf. In der Regel wird dabei entweder der Alkoholgehalt oder der Stammwürzegehalt zur Beurteilung herangezogen. Der Stammwürzegehalt gibt an, wieviel vergärbarer Extrakt in der Würze enthalten ist. Dieser Wert wird in Gewicht oder Gewichtsprozent angegeben. Das heißt, daß ein Bier mit 12 Prozent Stammwürze 120 Gramm Extrakt in 1.000 Gramm Flüssigkeit enthält. Als Faustregel kann man sagen, daß die Stammwürzeangabe durch drei geteilt den Alkoholgehalt ergibt, da der Extrakt bei der Gärung etwa in gleichen Teilen zu Kohlendioxid, Alkohol und unvergärbaren Stoffen abgebaut wird. Biergattungen sind die in Deutschland verwendete gültige steuerrechtliche Untergliederung, die nur am Stammwürzegehalt festgemacht wird: Einfachbiere mit einer Stammwürze unter sieben Prozent, Schankbiere mit einer Stammwürze ab 7 Prozent bis unter 11 Prozent, Vollbiere mit einer Stammwürze ab 11 Prozent bis unter 16 Prozent, Starkbiere ab einer Stammwürze von mindestens 16 Prozent. Mischbiere sind Biere mit Zusätzen von #Cola, #Zitronensprudeln und Orangensprudeln (Radler und Alster) sowie exotischen Beigaben wie Tequila oder Energiegetränken.
In Tschechien hergestelltes Bier wird nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Lediglich das für den Export bestimmte Bier entspricht dem Reinheitsgebot. Aus diesem Grund schmeckt tschechisches Bier im Ursprungsland anders. Tschechien hat den größten proKopfVerbrauch der Welt. Tschechisches Bier mit einer Stammwürze von ungefähr zehn Prozent ist sehr beliebt, da man es wegen des vergleichsweise geringen Alkoholgehalts von etwa vier Prozent in größeren Mengen trinken kann.
Folgende Bierarten basieren auf einer Gliederung, die auf die Art der verwendeten Hefe abzielt. Dabei unterscheidet man: Obergärige Biere, bei denen die Hefe nach dem Brauvorgang oben auf dem Bier verbleibt. Dies sind relativ einfache, unkomplizierte Biere. Die Gärung verläuft sehr schnell, das Bier hält sich nicht lange und muß rasch verbraucht werden. Dies ist die ursprüngliche Herstellungsform. Untergärige Biere, bei denen die Hefe nach dem Gärungsprozeß auf den Boden des Gärtanks absinkt. Dies sind gewissermaßen die »ausgebauten« Biere, die eine gewisse Reifezeit benötigen, aber auch länger haltbar sind als dieobergärigen. Diese Herstellung benötigt Kühlung mit Temperaturen von unter zehn Grad, ist also ganzjährig erst seit der Erfindung der Kältemaschine möglich. Deswegen konnte beispielsweise das Märzen früher nur bis März gebraut werden. Spontangärige Biere, bei denen keine Hefe zugesetzt wird, sondern frei in der Luft fliegende Hefesporen in den offenen Gärbottich gelangen und die Gärung anregen. Dies ist die älteste Art, die Würze zur Gärung zu bringen, und stammt noch aus der Zeit, als der Hefepilz den Menschen noch unbekannt war. Ungespundete Biere, bezeichnet Biere, bei denen das sogenannte Spundloch, dies ist eine Öffnung an der Oberseite des Lagerfasses, offen gelassen wird. Da die Lagerfässer früher ausschließlich aus #Holz waren und sich bei der Lagerung mit der Zeit immer mehr Kohlensäure bildete, wäre das Faß, hätte man es mit einem Holzzapfen verschlossen, irgendwann geborsten. Deshalb war man gezwungen, den sogenannten Spund frühzeitig zu entfernen, wodurch kein Überdruck an Kohlensäure im Faß entstand, weshalb dann auch der Kohlensäuregehalt des Bieres geringer war.
Ein sogenanntes alkoholfreies Bier enthält in jedem Fall eine geringe Menge Alkohol. Dieser liegt je nach Herstellerverfahren zwischen 0,02 und 0,5 Prozent Alkohol. Allerdings enthalten die meisten Fruchtsäfte von Natur aus ähnliche Alkoholmengen. Ein veraltetes Herstellverfahren für alkoholfreies Bier ist das Abbrechen des Gärprozesses, bevor sich ein nennenswerter Anteil Alkohol bilden kann, wie man es auch beim Malzbier macht. Das modernere Verfahren ist das Dialyseverfahren, wobei einem normalen Bier durch Osmose über eine Membran der Alkohol entzogen wird. Zur Zeit hat alkoholfreies Bier einen Marktanteil von etwa drei Prozent.
Innerhalb der Bierarten unterscheidet man nach der Art der Gärung folgende Biersorten: Obergärige Biere (Altbier, Kölsch), Weizen oder Weißbier, Berliner Weiße, Gose, Roggenbier, Ale, Porter, Stout, Haferbier), untergärige Biere (Lager, Pils, Export, Helles, Schwarzbier, Dunkelbier, Bockbier, Doppelbock, Wiener, Märzen, OktoberfestBier, Zwickelbier (auch Kellerbier, Zoigl), spontangärige Biere (Lambik). Eine Besonderheit stellt das Rauchbier dar, das sowohl unter als auch obergärig gebraut werden kann. Bier wird häufig, meist im Verhältnis eins zu eins, mit einem Erfrischungsgetränk wie Limonade oder Cola gemixt.
Alkohol verbraucht beim Abbau im Körper viele Vitamine und Mineralstoffe, daher ist es stark umstritten, ob Bier zur Vitaminzufuhr und zum Ausgleich des Mineralstoffhaushalts beitragen kann. »Alkoholfreies« Bier ist als isotonisches Getränk zahlreichen SpezialMischungen für Sportler mindestens ebenbürtig, weshalb der Konsum von alkoholfreiem Bier auch Sportlern empfohlen werden kann. In einer Arbeit der TU München wurde festgestellt, daß sich die Ansammlung von Mineralien und Spurenelementen im Bier günstig auf Nerven und Muskelkraft, auf den Elektrolythaushalt, auf die Aktivierung von Enzymen und die Hormonsteuerung auswirkt. Eisen und Kupfer helfen bei der Blutbildung. Phosphor fördert den Stoffwechsel und Magnesium stärkt den Herzmuskel. Zink wird zur Insulinbildung benötigt, Fluor schützt die Zähne vor Karies und Mangan macht das Vitamin B für den menschlichen Organismus erst verwertbar.
In #Russland zählt Bier seit einigen Jahren offiziell zu den nichtalkoholischen Getränken. Durch diese Änderung wollte man den WodkaKonsum zurückdrängen, der Plan ist bisher jedoch nicht aufgegangen. Derzeit stärkstes Bier der Welt mit einem Alkoholgehalt von 28 Prozent ist das in New Brighton (USA) gebraute Barley Johns Rosies Ale. Der hohe Alkoholgehalt wird unter anderem durch drei aufeinanderfolgende Zugaben von Kandierzucker und ChampagnerHefe erzielt. Stärkstes Bier Europas ist das SamichlausBier (SantaClausBier). Es wird in der #Brauerei Schloß Eggenberg in Österreich gebraut und hat einen Alkoholgehalt von 14 Prozent und eine Stammwürze von 32 Prozent. Das stärkste Bier Deutschlands ist der Donnerbock, es hat einen Alkoholgehalt von 13 Prozent (Stammwürze: 25 Prozent) und löst damit das aus Kulmbach stammende EKU 28 ab. Letzteres galt für viele Jahre als das stärkste Bier der Welt. Das stärkste tschechische Bier ist der Cerveny Drak, die zugehörigen Bierdeckel sind dreieckig und sehen aus wie das Verkehrszeichen »Allgemeine Gefahrenstelle«. In den USA wird Bier mit einem Alkoholgehalt, der über dem Maximum von 4,5 Prozent liegt, aufgrund der Gesetzgebung zu alkoholischen Getränken oft nicht als beer, sondern als malt liquor verkauft.
Auch die Reformhäuser haben mittlerweile etwas zum Thema »Bier« beizutragen. Wir haben mit Lars Brülle vom Reformhaus Sonnenau über die neuen Biobiere gesprochen, die in Liebhart’s Fachwerkdorf in Detmold gebraut werden. Natürlich sind durch das deutsche Reinheitsgebot alle danach gebrauten Biere irgendwie »bio«. Aber gerade beim Anbau von Hopfen werden regelmäßig erhebliche Mengen an Schädlingsbekämpfungsmitteln eingesetzt, um den Ertrag zu steigern. Diese Chemikalien schlagen sich letztlich im fertig gebrauten Bier nieder – ähnliches gilt auch für die übrigen Zutaten. Die von #Neuform zertifizierten BioBiere werden nur aus kontrolliert angebauten Zutaten hergestellt und enthalten garantiert keinerlei Schadstoffe: »Ich trinke – wenn überhaupt – nur noch unser BioBier. Es schmeckt sehr angenehm und ich hatte, ob Sie es glauben, oder nicht, am nächsten Morgen noch nie Kopfschmerzen«, schwärmt Lars Brülle von den Bio Bieren, die es in 5 verschiedenen Sorten gibt: Bio Dunkel, Bio Pils, Bio #Malz, Bio #Weizen und Bio Dinkel wird in Halbliter Bügelflaschen verkauft und ist nur im Reformhaus erhältlich.
Patrick’s Irish Pub an Gütsels »#Kneipenmeile« vor der #Stadthalle steht mit seinem original irischen Ambiente vor allem für den traditionellen Biergenuß von der Insel. Das spiegelt sich auch im umfangreichen Angebot an verschiedenen Bieren wider: Vom Faß werden die irischen Biere Guiness Stout, Kilkenny, und ganz neu Murphy’s Irish Red, englisches John Smith’s, Strongbow Cidre und Veltins und Frankenheim Alt gezapft. An Flaschenbieren hat Patrick englisches Newcastle Brown Ale, australisches Foster’s, amerikanisches Miller und Budweiser und Heineken, Frankenheim Blue, Franziskaner und Desperados auf Lager. Neben dem Bier stehen auch kleine Gerichte wie die traditionellen »Fish and Chips« auf der Speisekarte und bei der regelmäßig stattfindenden Livemusik kommt in Patrick’s Irish Pub echte Kneipenstimmung auf. Im Sommer ist der attraktive Biergarten an Gütsels »Kneipenmeile« ein beliebtes Ziel der örtlichen Kneipengänger.
Neu im Sortiment ist Murphy’s Irish Red, ein original irisches Bier mit rotgoldener Farbe und vollmundigem feinherben Geschmack, das seit 1856 in Cork im Süden Irlands gebraut wird. In Cork verlangt es der Nationalpatriotismus, daß man ein Murphy’s dem Guiness aus der Hauptstadt vorzieht. Aber auch in Gütsel ist Murphy’s Irish Red ein echter Genuss, vor allem, wenn man in Situationen von »Murphy’s Gesetz« gerät: Wenn alles, was schiefgehen kann, auch tatsächlich schiefgeht. Mit dem neuen Bier läßt sich mit solchen Situationen umgehen und das Leben genießen.
Wenn man in Gütersloh von Bier spricht, geht natürlich kein Weg am Gütersloher Brauhaus vorbei. Hier werden nach alter Tradition verschiedene Biere gebraut – vom Fuhrmanns Dunkel bis zum hellen Gütersloher Bier lassen sich in dem von der Familie Karenforth und dem arrivierten Gastronomen Jochen Bongartz geführten Traditionslokal braufrische Bierspezialitäten genießen. Nach einem Brand im Jahre 1996 wurde das Brauhaus mit Saal komplett neugestaltet und bietet jetzt verschiedene Räumlichkeiten für Feiern von zehn bis zu 600 Personen – ideal für Hochzeiten, bei denen das Brautpaar auf Wunsch kostenlos mit einer Pferdekutsche von der Kirche abgeholt wird, Geburtstage, Betriebsfeste oder Tagungen. Zum gastronomischen Angebot gehören auch unregelmäßig stattfindende kulinarische Aktionswochen, der große allwettertaugliche Biergarten mit Güterslohs größter SegelÜberdachung, der sonntägliche BrauerBrunch und nicht zuletzt das BierDiplom mit Brauereibesichtigung.
Das neueste Highlight des Gütersloher Brauhauses wurde im Juni 2004 vorgestellt: Das Gütersloher Fuhrmanns Dunkel ist ein echt handgebrautes, natürlich naturtrübes Bier – gebraut mit Pilsener und Münchener Malz und speziell gerösteten Malzsorten. Es ist sehr süffig, malzig, würzig und gehaltvoll mit einer Stammwürze von 13,8 Prozent und einem Alkoholgehalt von rund 4,9 Prozent. Gezapft wird das Gütersloher Fuhrmanns Dunkel in Glasgrößen von 0,25 und 0,4 Liter – außer Haus können Gütsler die Bierspezialität in 1 Liter Flaschen, nachfüllbaren ZweiLiterSyphons und verschiedenen Faßgrößen mit bayerischem Anstich genießen. Das Gütersloher Fuhrmanns Dunkel rundet die Palette der Gütersloher Fuhrmannsspezialitäten ab, die von Jochen Bongartz ins Leben gerufen wurde. Unter dem Zeichen der Gütsler Symbolfigur werden originalgütersloherische Spezialitäten vertrieben, wie beispielsweise das westfälische #Pumpernickel oder der westfälische Knochenschinken. In Zusammenarbeit mit dem Gütersloher Verkehrsverein werden die Fuhrmannsprodukte in alle Welt getragen, um alle Nichtgütsler zumindest kulinarisch auf die Dalkestadt einzuschwören – das #Fuhrmanns #Dunkel trägt seinen Teil dazu bei.
Aktuell zur Spargelzeit hält das Gütersloher Brauhaus ein ganz spezielles Angebot für Spargelfreunde bereit: Jeden Freitag, Samstag und Sonntag gibt’s Spargel zum Sattessen. Für 15 Euro pro Person reicht das BrauhausTeam Spargelcremesuppe, #Spargel mit zerlassener #Butter, #Sauce #hollandaise und Petersilienkartoffeln – als Beilage kann zwischen #Kräuterrührei, #Schnitzel oder #Lachssteak gewählt werden. Übrigens ist seit dem 1. Mai der Biergarten geöffnet – auch hierfür hat sich das Brauhaus Team wieder zahlreiche kulinarische und gastronomische Highlights einfallen lassen, die im Laufe des Sommers stattfinden werden. So gibt sich das Gütersloher Brauhaus im wahrsten Sinne des Wortes westfälisch und weltoffen.