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Waldzustand: Nur jeder fünfte Baum ist gesund, Waldzustandserhebung 2023 zeigt schlechten ZustandZoom Button

Foto: Johannes Plenio, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Waldzustand: Nur jeder fünfte Baum ist gesund, Waldzustandserhebung 2023 zeigt schlechten Zustand

Waldzustand: Nur jeder fünfte Baum ist gesund, Waldzustandserhebung 2023 zeigt schlechten Zustand

Berlin, 13. Mai 2024

Der Wald in Deutschland ist in einem schlechten Zustand. Von den verbreitetsten Arten #Fichte, #Kiefer, #Buche und #Eiche sind 4 von 5 Bäumen krank. Das ist das Ergebnis der vom Bundesministerium für #Ernährung und #Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichten Waldzustandserhebung 2023. Trotz besserer Ausgangsbedingungen leiden die Bäume nach wie vor unter der andauernden Trockenheit und den hohen Temperaturen seit 2018. Der Zustand des Waldes hat sich seit dem Vorjahr daher kaum verändert.

Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und #Landwirtschaft: »Die #Klimakrise hat unseren #Wald fest im Griff,  langandauernde #Trockenheit und hohe Temperaturen der letzten Jahre haben bleibende Schäden hinterlassen. Nur noch jeder fünfte Baum ist vollständig gesund. Der Wald entwickelt sich zum Dauerpatienten. Wir brauchen einen gesunden und starken Wald: als erstes als Verbündeten im Kampf gegen den #Klimawandel, denn er entzieht der Luft das klimaschädliche Kohlendioxid und bindet es für Jahrzehnte und Jahrhunderte. Und der Wald ist noch viel mehr. Er ist Hort der Artenvielfalt, er liefert uns sauberes #Wasser und saubere Luft, stellt uns #Holz zum Bauen, Wohnen und Leben zur Verfügung, und ist Erholungsraum und #Arbeitsplatz für viele Menschen. Wir müssen unserem wertvollen Ökosystem also eine Langzeit Kur verschreiben. Wir haben daher alleine dieses Jahr 250 Millionen Euro für Waldförderung eingeplant, um den Wald gegen die Klimakrise zu wappnen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg, den Wald zu erhalten für uns, unsere Kinder und unsere Enkel.«

Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2023

Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 sind die Anteile der Schadstufen 2 bis 4 und die mittlere Kronenverlichtung, also der sichtbare Blatt bzw. Nadelverlust, aller Baumarten angestiegen. Im Jahr 2019 konnten die deutlichsten Veränderungen beobachtet werden. Insgesamt befinden sich die Schäden weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und haben sich je nach Baumart im Vergleich zum Vorjahr gar nicht oder nur sehr geringfügig verändert. Es haben sich keine deutlichen Verbesserungen des Waldzustands eingestellt, aber auch keine deutliche Verschlechterung im Vergleich zu 2022.

Bei der Fichte ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 40 Prozent auf 43 Prozent gestiegen. Auf die Warnstufe entfielen 40 Prozent (2022 36 Prozent). Ohne Verlichtungen waren 17 Prozent (2022 24 Prozent). Die mittlere Kronenverlichtung ist von 29,6 Prozent auf 28,6 Prozent leicht gesunken. Im Vergleich zu den anderen Hauptbaumarten weist die Fichte die höchste Absterberate auf.

Im Vergleich zum Vorjahr ist bei der Kiefer der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 28 Prozent auf 24 Prozent gesunken. Auf die Warnstufe entfielen im Jahr 2023 53 Prozent (2022 59 Prozent). Der Anteil ohne Verlichtungen ist von 13 Prozent auf 23 Prozent gestiegen. Die mittlere #Kronenverlichtung sank 2023 von 23,9 Prozent auf 22,3 Prozent.

Bei der Buche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtung um einen Prozentpunkt auf 46 Prozent gestiegen. Auf die Warnstufe entfielen 39 Prozent (2022 34 Prozent). Der Anteil ohne Verlichtungen hat sich mit 15 Prozent (2022 21 Prozent) verschlechtert. Die mittlere Kronenverlichtung hat sich leicht verschlechtert auf 28,5 Prozent.

Bei der Eiche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 40 Prozent auf 44 Prozent gestiegen. Der Anteil der Warnstufe sank dagegen leicht von 41 Prozent auf 39 Prozent. Auch der Anteil ohne Verlichtungen sank leicht von 19 Prozent auf 17 Prozent. Die mittlere Kronenverlichtung ist von 26,1 Prozent auf 27,6 Prozent geringfügig gestiegen.

Hintergrund Waldzustandserhebung

Der Wald erfüllt vielfältige Nutzfunktionen und Schutzfunktionen, ist Kohlenstoffspeicher und bildet eine unentbehrliche Lebensgrundlage für uns Menschen. Um Risiken rechtzeitig zu erkennen, ist eine langfristige Beobachtung unverzichtbar. Erst auf der Grundlage langer Messreihen kann beurteilt werden, wie sich Umweltveränderungen auf die Gesundheit der Wälder auswirken. Zur Überprüfung des Waldzustandes ist der jährliche Blick in die Kronen unablässig, denn die Kronenvitalität ist ein wichtiger Baustein zu Beurteilung des Gesundheitszustandes und der Leistungsfähigkeit unseres Waldes. Die bundesweite Waldzustandserhebung wird seit 1984 jährlich von den Ländern auf einem systematischen Netz (16 mal 16 Kilometer) von Stichproben durchgeführt. Das Bundesergebnis wird aus den von den Ländern bereitgestellten Rohdaten am Institut für Waldökosysteme des #Thünen Instituts (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) hochgerechnet.

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

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Kommentare

Rainer Kirmse , Altenburg: WALDZUSTANDSBERICHT Vielen Tieren Lebensraum, für den Sauerstoff ein Quell, für gesundes Klima essenziell; das ist unser Freund, der Baum. Profitgier lässt die Wälder schwinden, fördert weltweit Umweltsünden. Unwetter, Hitze, Wassernot; die grüne Lunge ist bedroht. Feuer wüten in Wald und Flur, Klimawandel zieht seine Spur. Borkenkäfer in der Kiefer, auch zur Fichte zieht Geziefer. Statt sattes Grün und Waldeslust, kranke Bäume und Försters Frust. Jeder Baum, der zum Opfer fällt, macht etwas ärmer unsre Welt. Wenns mit dem Wald zu Ende geht, stirbt letztlich der ganze Planet. Den Niedergang abzuwenden, liegt in unser aller Händen. Die Jagd nach ewigem Wachstum bringt letztlich den Planeten um. Das oberste Gebot der Zeit muss heißen Nachhaltigkeit. Statt nur nach Profit zu streben, im Einklang mit der Natur leben. Zu viele Buchen und Eichen mussten schon der Kohle weichen. Retten wir den herrlichen Wald, bewahren die Artenvielfalt. Kämpfen wir für Mutter Erde, dass sie nicht zur Wüste werde. Rainer Kirmse , Altenburg Herzliche Grüße aus Thüringen, 13. Mai 2024, 19.35 Uhr

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