Eva Paulus hat nun als Klinik Clownin Klara Abschied gefeiert. Hier ist sie mit ihrer Handpuppe »Socke« zu sehen. Foto: Philipp Stenger, LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Eine Clownin in der Psychiatrie feiert Abschied
Dortmund, 19. Juli 2024
Wenn Eva Paulus ihre rote #Nase aufsetzt, wird sie zur Clownin Klara. Zusammen mit anderen #Clowns des Vereins »#Clownsvisite« steht sie mitten in der Gerontopsychiatrie der »#LWL« #Klinik #Dortmund und wirft einer Patientin einen großen, grünen Ball zu. »Ich will auch, ich will auch«, ruft jemand weiter hinten im lichtdurchfluteten Raum. Prompt stößt Klara den federleichten Ball zu ihr – so geht es eine Weile hin und her. Klara, bunt gekleidet und mit einem Lächeln, geht an diesem Tag zum letzten Mal als Clownin auf die Station. Sie feiert Abschied.
In der Gerontopsychiatrie der Klinik Dortmund des »Landschaftsverbandes Westfalen Lippe« (LWL) werden über 65 jährige Menschen mit psychischen Störungen behandelt. Demenz, Depressionen und weitere Erkrankungen stehen hier aufgrund des Alters der Patientinnen und Patienten besonders im Fokus. Schon seit über 20 Jahren kommen die Clowns zu Besuch. Das ist der Arbeit der ehemaligen Chefärztin Dr. Petra Dlugosch zu verdanken, die sich für dieses Projekt eingesetzt hat. Das freut auch den jetzigen Chefarzt, Uwe Johansson. »Die Clowns können die Leute in dem Moment abholen«, sagt der Mediziner. Die Patienten profitierten davon, da die Clowns einen ganz anderen Zugang zu den Menschen aufbauen könnten als etwa die #Ärzte.
Was auf den ersten Blick wie bloßes Spielen wirkt, ist wertvolle Arbeit mit den Patientinnen und Patienten. Die Stimmung verändert sich spürbar, wenn die bunte Gruppe den Raum betritt, Augen leuchten auf und auch die Menschen, die etwas zurückgezogener sind, schauen, woher der ganze Trubel kommt. Die Clowns haben farbenfrohe Tücher, Handpuppen und Musikinstrumente mitgebracht. Sie spielen, machen Musik oder hören einfach nur zu.
Im Gruppenraum ist nun der Klang einer Ukulele zu hören. Die Saiten zupft Clown Anton, der ohne rote Nase Suvan Schlund heißt. Er ist der Neue neben Clownin Luzy (Reinhild Rabe) und Clownin Lisette (Lisa Bohren Harjes) und wird die beiden künftig anstelle von Clownin Klara begleiten. Die Clowns teilen sich normalerweise auf und gehen zu zweit auf die Station. Heute aber sind sie zum besonderen Anlass zusammen mit Clownin Klara zu viert gekommen.
»Wir können gut miteinander«, sagt Schlund über seine Kolleginnen. Das sei auch wichtig, denn man müsse zwar mit jedem zusammenarbeiten können, aber die Arbeit hier erfordere besonderes Fingerspitzengefühl. Schlund bringt einige Erfahrung mit: Seit bereits 20 Jahren ist er als Clown aktiv und seit 13 Jahren als Klinik Clown.
Eva Paulus, die freischaffende Künstlerin ist und als Clownin Klara seit 2007 die #Gerontopsychatrie der LWL Klinik Dortmund besucht, liegt diese Arbeit sehr am Herzen: »Es geht nicht immer ums #Lachen«, sagt sie. Vielmehr gehe es um einen guten, wertschätzenden Kontakt mit positiven Inhalten.
Nun nimmt Paulus Abschied, denn sie möchte in der Gerontopsychiatrie als Bewegungstherapeutin arbeiten. »Es ist also nicht wirklich mein letzter Tag«, sagt sie schmunzelnd. Als Clownin wird sie ebenso weiterhin in anderen Einrichtungen aktiv sein.
Bei ihrer Abschiedsfeier im Phönixhaus der LWL Klinik Dortmund freut sie sich besonders über den Besuch eines Weggefährten: Bernd Witte, der 15 Jahre lang als Klinik Clown Knolle an der Seite von Paulus gearbeitet hat. Was er seiner ehemaligen Clown Kollegin mit auf den Weg geben möchte? »Immer der Nase nach«, sagt er mit einem Lächeln.
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