Peter August Böckstiegel bei der Arbeit an »Der alte Tiede«. Foto: Vincent Böckstiegel 1949, Museum Peter August Böckstiegel, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Museum Abtei Liesborn: Sonderausstellung »Ein Rausch von Farbe und Form«, Peter August Böckstiegel, vom Schaffen und Sammeln, 8. September bis 24. November 2024
Liesborn, 5. September 2024
Am 8. September 2024 um 15 Uhr eröffnet das #Museum #Abtei #Liesborn eine umfangreiche Ausstellung zu Peter August #Böckstiegel (1889 bis 1951), der für seine expressiven Darstellungen des bäuerlichen Lebens bekannt ist. Wie facettenreich sein Werk tatsächlich ist und dass er sich nicht nur als #Maler, #Grafiker und #Bildhauer, sondern nebenher auch als Sammler betätigte, ist weitaus weniger bekannt.
Nach einer frühen Begeisterung für Vincent van Gogh ist sein Schaffen vor allem vom #Expressionismus geprägt. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bemühte er sich erfolgreich um Ausstellungsmöglichkeiten und Verkäufe seiner Werke. Der Expressionismus wird gegen Mitte der 1920er Jahre allmählich von realistischen Tendenzen und der »Neuen Sachlichkeit« abgelöst, doch Böckstiegel setzt auf Kontinuität und bleibt seinen Motiven treu. Gleichzeitig reagiert er auf diese Entwicklungen mit weniger expressiven Arbeiten und neuen Themen. Er malt vermehrt Stillleben – ein bei seiner Käuferschaft besonders beliebtes #Sujet – und ließ sich auf neue Motive ein, wie etwa seine Tierdarstellungen aus den Jahren 1927 bis 1929 beweisen.
Doch Böckstiegel passt sich in dieser Zeit nicht nur künstlerisch an die veränderten Gegebenheiten an, sondern sucht auch nach anderweitigen Erwerbsmöglichkeiten. So gestaltet er schon Anfang der 1920er Jahre im Auftrag des Magistrats der Stadt Hameln eine Serie von #Notgeldscheinen mit der Rattenfängersage. Gleichzeitig beginnt Böckstiegel sich als Kunstsammler zu betätigen und kauft unter anderem Werke von Max #Beckmann, Käthe Kollwitz, Edvard #Munch, Robert Sterl und Alexej von #Jawlensky. Dies macht er jedoch nicht allein aus einer Sammelleidenschaft heraus, sondern in Notzeiten auch mit einem wirtschaftlichen Gedanken, denn wiederholt versucht er, erworbene Werke an andere Sammler weiterzuvermitteln und seinen Lebensunterhalt in schweren Zeiten, gerade in den Jahren zwischen 1933 bis 1945 damit zu finanzieren.
Böckstiegel begab sich damit auf eine Reise des Suchens und Findens, die sich nicht allein auf sein eigenes Schaffen beschränkte. In einer Gegenüberstellung von Werken Böckstiegels, die seine Versuche widerspiegeln, neue künstlerische Wege zu beschreiten und Objekten aus seiner Sammlung geht die Ausstellung der Frage nach, welche Verbindungen zwischen den eigenen und den gesammelten Werken bestehen.
Bis zum Ende der Ausstellungslaufzeit am 24. November 2024 lädt ein vielseitiges Rahmenprogramm Jung und Alt dazu ein, sich näher mit der Person Peter August Böckstiegel und der Malerei des Expressionismus auseinanderzusetzen. Nähere Infos zum Programm gibt es online.
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