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#Tierschutzskandal, der in Bayern als Tradition angesehen wird – diesmal in Bad Kissingen
Wedemark, 12. September 2024
Neue, erschütternde Aufnahmen aus einem kleinen Familienbetrieb im Landkreis Bad #Kissingen, die #Aninova in den Medien veröffentlicht hat [1] zeigen einmal mehr die #Grausamkeit der Anbindehaltung von #Rindern. Rund 30 #Kühe müssen hier das ganze Jahr über angebunden an einem festen Platz verbringen, unfähig, sich frei zu bewegen oder soziale Kontakte zu pflegen. Besonders schockierend ist, dass sogar Jungtiere und Kälber in dieser qualvollen Haltung gehalten werden.
»Die Anbindehaltung ist eine veraltete und zutiefst tierquälerische Praxis, die in einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz mehr haben sollte«, erklärt Claudia Preuß Ueberschär, Sprecherin des Tierschutznetzwerks Kräfte bündeln. »Kühe sind soziale und intelligente Lebewesen, die ihre Tage mit Bewegung, Sozialkontakten und der Pflege ihrer natürlichen Verhaltensweisen verbringen. Die permanente Anbindung verhindert dies und verursacht massives physisches und psychisches Leid.«
QS Kontrollen ohne Beanstandungen – ein fatales Signal
Besonders besorgniserregend ist, dass der Betrieb trotz der offenkundigen Verstöße gegen das #Tierschutzgesetz bei einer QS/QM Kontrolle im Juni diesen Jahres ohne Beanstandungen blieb. »Das QS Siegel verspricht Verbrauchern Sicherheit und hohe Standards – doch diese Zustände zeigen, dass dieses Vertrauen massiv missbraucht wird«, so Preuß Ueberschär.
»Eine vorher angekündigte Kontrolle, bei der so schwerwiegende Missstände übersehen werden, ist nicht nur wirkungslos, sondern verantwortungslos.«
#Molkereien tragen Mitverantwortung – #Lactalis und #Frankenland im Fokus
Die #Milch des betroffenen Betriebs wird an die Molkerei Frankenland geliefert, die zur weltweit agierenden Lactalis Gruppe gehört. Frankenland bewirbt seine Produkte mit Regionalität und kleinen, bäuerlichen Familienbetrieben. Obwohl der Betrieb weniger Geld für die tierquälerische Haltung erhält, setzt die Molkerei diese Praxis fort. »Die Molkereien tragen eine erhebliche Mitverantwortung für das Tierleid. Wer mit »guter, frischer Milch« wirbt, muss auch sicherstellen, dass die Tiere artgerecht gehalten werden«, fordert Preuß Ueberschär.
Regionalität, Bio und Tierwohl: Marketingstrategien statt echter Tierrechte
Die Enthüllungen in Bad Kissingen verdeutlichen ein grundlegendes Problem: Begriffe wie »Regional«, »#Bio« oder »#Tierwohl« sind in vielen Fällen zu reinen Marketingstrategien verkommen, die das Gewissen der Verbraucher beruhigen sollen, während sie gleichzeitig den tatsächlichen den rechtlich vorgegebenen Schutz der Tiere untergraben. »Diese Labels versprechen Tierwohl, doch sie schützen die Tiere nicht vor grausamer Praxis. In Wirklichkeit sind sie oft nur leere Versprechen, die den wahren Zuständen in den Ställen widersprechen«, kritisiert Preuß Ueberschär. »Diese Marketingbegriffe schaden dem eigentlichen Tierschutz, da sie eine falsche Sicherheit bieten und Verbraucher in die Irre führen.«
Regionalität schützt nicht vor #Tierleid – #Politik muss endlich handeln
Die Anbindehaltung ist in Deutschland, insbesondere in Bayern, noch immer weit verbreitet zu finden – trotz der eindeutigen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Zwar wird politisch über ein (Teil-)Verbot diskutiert, jedoch fehlen verbindliche Entscheidungen. »Es ist inakzeptabel, dass Tiere auch 2024 noch derart leiden müssen, während die Politik nur zögerlich agiert«, kritisiert Preuß Ueberschär. »Wir fordern ein sofortiges Verbot der Anbindehaltung und strengere Kontrollen, um den Schutz der Tiere sicherzustellen.« »Wir bleiben dran!« ist die Botschaft aller im Tierschutznetzwerk vertretenen NGOs und Einzelpersonen.
Das Tierschutznetzwerk »Kräfte bündeln« ist ein Zusammenschluss von über 30 deutschen Tierschutz und Tierrechtsorganisationen, Bündnissen, Wissenschaftlern, Beratern sowie weiteren Einzelpersonen, die sich für den Tierschutz einsetzen.
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