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Neue Perspektiven auf den Expressionisten: LWL Museum für Kunst und Kultur eröffnet Ausstellung »Otto Mueller«, 20. September 2024 bis 2. Februar 2025Zoom Button

Die Ausstellung Otto Mueller ist ab Freitag, 20. September 2024, im LWL Museum für Kunst und Kultur zu sehen: Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold, der Vorsitzende der Stiftung »kunst hoch drei«, Hubertus Foyer, Co Kuratorin Flora Tesch, die Wissenschaftlerin Natasha A. Kelly, der Direktor des Landschaftverbandes Westfalen Lippe, Dr. Georg Lunemann, Kuratorin Dr. Tanja Pirsig Marshall, Co Kuratorin Ann Catherine Weise. Foto: Hanna Neander, LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Neue Perspektiven auf den Expressionisten: LWL Museum für Kunst und Kultur eröffnet Ausstellung »Otto Mueller«, 20. September 2024 bis 2. Februar 2025

Neue Perspektiven auf den Expressionisten: LWL Museum für Kunst und Kultur eröffnet Ausstellung »Otto Mueller«, 20. September 2024 bis 2. Februar 2025

Münster, Münster, 17. September 2024

Die #Ausstellung »Otto Mueller«, die vom 20. September 2024 bis zum 2. Februar 2025 im #LWL #Museum für #Kunst und #Kultur in #Münster zu sehen ist, widmet sich anlässlich des 150. Geburtstags dem Leben und Werk des Expressionisten und ehemaligen Brücke Künstlers Otto Mueller (1874 bis 1930). Neben 4 Werken des Künstlers aus der Sammlung des LWL Museums werden rund 90 Werke aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen, darunter das Brücke Museum in Berlin, das Städel Museum in #Frankfurt am Main, die #Albertina in #Wien und das Museum of Modern Art in New York, gezeigt.

Die Schau stellt Mueller in den Dialog mit Künstlern, unter anderem aus der Gruppe »Die Brücke«, wie Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt Rottluff. Außerdem thematisiert die Präsentation Muellers Beziehung zum Akt und zur Natur sowie sein Interesse für andere Kulturen und das Leben seiner Modelle und Partner.

»Mit der Ausstellung setzt das Museum eine Reihe fort, die sich mit bedeutenden Künstlern der #Moderne auseinandersetzt und ihre Werke auf neue Weise präsentiert«, sagte der Direktor des Landschaftsverbandes #Westfalen #Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann. »Gerade in der heutigen Zeit müssen sich Museen immer mehr die Fragen stellen, welche Kunstwerke sie zeigen und welche Narrative sie der Öffentlichkeit anbieten. Die kritische Auseinandersetzung mit Muellers Werk ermöglicht es uns, die Selbstverständlichkeiten und das Anspruchsdenken, die in der damaligen Zeit vorherrschten, neu zu bewerten und zu reflektieren.« Es gehe nicht darum, sich heute dem Künstler überlegen zu fühlen und ihn darum zu verurteilen. »Es geht aber sehr wohl darum, dass wir uns verpflichtet fühlen, Verantwortung zu übernehmen und uns dem kolonialen Erbe der Brücke Künstler zu stellen«, so Lunemann.

Dr. Tanja Pirsig Marshall, renommierte Expertin für Otto Mueller, kuratiert zusammen mit den Co Kuratorinnen Flora Tesch und Ann Catherine Weise die Ausstellung. Pirsig Marshall hat am Werkverzeichnis von Mueller mitgearbeitet und über den Künstler 2004 promoviert.

Mueller gehört zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Expressionismus. Er zeichnet sich durch seine eindringlichen Darstellungen von Menschen aus. Wie viele Künstler des 20. Jahrhunderts suchte Mueller nach dem vermeintlich »Ursprünglichen«, das er in der Verbindung von Mensch und #Natur fand. Er nutzte eine Vielzahl künstlerischer Techniken, darunter #Gemälde, #Pastelle, #Zeichnungen und vor allem #Lithografien. In seiner Kunst verwendet er keine starken Farben und gestaltet seine Werke durchdacht und komponiert.

»Unser Ziel ist es, den Besucherb zu zeigen, wie historische Darstellungen durch moderne Interpretationen neu beleuchtet werden können. Dank des Engagements der Stiftung ›kunst³‹ kann das Museum hochkarätige Leihgaben aus dem Ausland, vor allem den USA, zeigen, die nur selten zu sehen sind. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung«, sagte Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold.

In 5 Ausstellungsräumen können die Besuchenden die verschiedenen Facetten von Muellers Schaffen erkunden. Im Mittelpunkt stehen seine berühmten Darstellungen von Menschen in der Natur, insbesondere die ikonischen »Badenden«. Diese Motive spiegeln Muellers Sehnsucht nach Einfachheit und Ursprünglichkeit wider und werden in Werken wie »Badende auf Fehmarn« (1908) und »Badende im Schilf« (1913) präsentiert.

Muellers Werk umfasst darüber hinaus viele Selbstbildnisse und Darstellungen seiner Partner. Eine besondere Rolle spielte seine langjährige Partnerin Maria Mayerhofer, bekannt als Maschka. Ein eigens für die Ausstellung produzierter Animationsfilm beleuchtet das Leben von Maschka Mueller und ihr Einfluss auf den Künstler. So war sie maßgeblich daran beteiligt, nach Muellers Tod einen Teil seiner Bilder über den Krieg zu retten.

Neben Werken von Otto Mueller werden auch Gemälde anderer Expressionisten, so etwa von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Dorothea Maetzel Johannsen, Max Pechstein und Otto Dix, präsentiert.

Kritische Aufarbeitung

Ein besonderes Augenmerk in der Ausstellung liegt auf der kritischen und analytischen Aufarbeitung romantisierender und stereotypisierender Darstellungen von Minderheiten in Muellers Werk

Zeitgenössische Künstler aus der Community der Sinti und Roma wie Malgorzata Mirga Tas (geboren 1978), Luna De Rosa (geboren 1991) und Vera Lacková (geboren 1989) entlarven mit ihren Werken Vorurteile und bewerten die Darstellungen in der Ausstellung neu.

Dazu drehten Sara Bahadori und Amdrita Jakupi von »Safe Space« einen #Film, in dem sie Interviews mit Sinti und Roma führen. Die Interviewten schildern darin, wie Muellers Bilder auf sie wirken und berichten von Verletzungen, die durch rassistische Titel entstehen können. Die Schwarze deutsche Wissenschaftlerin Natasha A. Kelly (geboren 1973) hat einen Raum in der Ausstellung geschaffen, in dem sie sich mit Muellers Verbindungen zum Kolonialismus auseinandersetzt.

»Muellers #Kunst spiegelt die gesellschaftlichen und künstlerischen Umbrüche seiner Zeit wider, die sowohl von der Industrialisierung, dem Ersten Weltkrieg und dem Deutschen Kaiserreich als auch vom europäischen Kolonialismus geprägt sind. Die Ausstellung möchte der künstlerischen Einzigartigkeit von Otto Mueller genauso gerecht werden wie der Darstellung aktueller Debatten«, erklärte die Kuratorin Pirsig Marshall.

Für den Umgang mit sensiblen Bildinhalten arbeitete das Museum mit einer Arbeitsgruppe bestehend aus externen Experten zu den Themen #Antirassismus, #Antidiskriminierung und #Antiziganismus zusammen. In regelmäßigen Treffen wurden Otto Muellers Bilder unter aktuellen Gesichtspunkten diskutiert. Ausschnitte aus diesen Gesprächen sind im Ausstellungskatalog nachzulesen und geben Einblicke in diesen Prozess.

Zusätzlich zu den Kunstwerken bietet das LWL Museum ein Begleitprogramm mit Lesungen, Konzerten und Vorträgen. Anlässlich der Ausstellung werden zahlreiche Workshops angeboten. Ein »Digitelling« macht die Ausstellung digital erfahrbar. Alle Informationen gibt es auf den Internetseiten des Museums. Die Ausstellung wird von der Stiftung »kunst³«, dem Stifterkreis des Museums, und der LWL Kulturstiftung gefördert. Der Ausstellungskatalog »Otto Mueller«, erschienen im E. A. Seemann Verlag, kostet 36 Euro.

Termine und Informationen

Am Eröffnungsabend am Donnerstag, 19. September 2024, ist der Eintritt ab 18.30 Uhr im LWL Museum für Kunst und Kultur frei. Am Langen Freitag im Oktober, 11. Oktober 2024, ist der Eintritt in die Ausstellung ab 18 Uhr ebenfalls frei, und es werden Touren und ein thematisch passendes Programm zur Ausstellung geboten.

Konzert

Wicked Laughter! Riah Knight & Band (UK, Berlin) mit der Reihe Ton Art mit dem Gleis 22.

Montag, 30. September 2024, 20 Uhr, Foyer

Vortrag

Nachtblumen aus Indiens Gärten. Der Maler Otto Mueller sucht das »Zigeunergefühl« mit Prof. Dr. Klaus Michael Bogdal.

Mittwoch, 16. Oktober 2024, 19.30 Uhr, Auditorium

Podiumsgespräch

Chancen der Zusammenarbeit. Museen als Orte postkolonialer Debatten mit Prof. Dr. Natasha A. Kelly (Berlin) und Dr. Hermann Arnhold, Museumsdirektor.

Mittwoch, 20. November 2024, 19.30 Uhr, Auditorium

Film und Podiumsdiskussion

Peter Nestlers Dokumentarfilm »Zigeuner sein« (1970), im Anschluss ein Gespräch mit Dr. Radmila Mladenova (Forschungsstelle Antiziganismus, #Uni #Heidelberg) und André Raatzsch (Zentralrat der Sinti und Roma, Heidelberg).

Dienstag, 3. Dezember 2024, 19.30 Uhr, Auditorium

Öffentliche Rundgänge

Mittwochs 12.15 Uhr, donnerstags 15.15 Uhr, samstags und sonntags 11.15 Uhr, 14.15 Uhr, 16.15 Uhr

Kuratorinnentouren zu Otto Mueller

Mit Dr. Tanja Pirsig Marshall und Ann Catherine Weise.

Donnerstag, 24. Oktober 2024, 14. November 2024, 21. Dezember 2024, 16. Januar 2025, jeweils 16.30 bis 17.30 Uhr

Digitaler Themenabend

Mit den Austellungsmachern Dr. Tanja Pirsig Marshall, Ann Catherine Weise, Thomas Erdmann und Jana Exner.

Mittwoch, 30. Oktober 2024, 18 bis 19 Uhr, per Zoom im Internet, Zoom Webinar ID 650 8559 7706, Zoom Kenncode 54937771

Instagram Live Tour

Curator’s Choice live auf #Instagram.

Jeden Dienstag 18 Uhr

Kuratorenführung »Otto Mueller«

Mit Ann Catherine Weise.

Donnerstag, 17. Oktober 2024, 17 Uhr, Instagram

Das vollständige Programm zur Ausstellung und weitere Informationen

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