Am Sonntag wird Erntedank gefeiert. In früheren Zeiten hätte so ein Jahr mit dem vielen Regen zu Hunger und Mangelernährung geführt. Der Vorsitzende: »Wir können froh sein, dass dies heute bei uns nicht mehr der Fall ist. Wir sind dankbar für die eingebrachte Ernte.« Foto: WLV, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Erntedank: Dankbarkeit trotz vielen Regens
Gütersloh, 1. Oktober 2024
»Dieses Jahr zeigt einmal wieder, wie sehr wir ein Teil der #Natur sind«, sagt Andreas Westermeyer, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes #Gütersloh zum bevorstehenden Erntedankfest. In früheren Zeiten hätte so ein Jahr mit dem vielen Regen zu Hunger und Mangelernährung geführt, sagt Westermeyer. »Zum #Erntedankfest wird uns besonders bewusst, wie froh wir sein können, dass dies heute bei uns nicht mehr der Fall ist«, unterstreicht Westermeyer: »Wir sind dankbar für die eingebrachte Ernte.«
Das #Wetter hat sich gewandelt, die Klimaveränderung ist gegenwärtig. »Die Ernten auch in unseren Breitengraden werden deutlich unsicherer«, schildert Westermeyer. Er berichtet von den widrigen Wetterbedingungen mit dem Regen bei der Aussaat im Herbst bis zur Ernte in diesem Sommer. Die diesjährige Getreideernte fällt daher nur unterdurchschnittlich aus. Dagegen profitierten vom Regen der Mais, die Wiesen und die Wälder.
Noch ist zu Erntedank nicht alles vollständig eingebracht
#Kartoffeln, #Zuckerrüben und #Mais werden derzeit geerntet. Bei den Kartoffeln sei absehbar, dass sich das Angebot – insbesondere durch die durch Krautfäule – verknappt. »Den Kartoffeln machte in diesem Jahr das feuchte Wetter zu schaffen«, so Westermeyer. Die nasse Witterung habe die Kraut und Knollenfäule extrem begünstigt. »Wir sind froh, dass es Mittel gibt, um den Pilz, der die Kraut und Knollenfäule verursacht, zu bekämpfen, sonst könnten wir in diesem Jahr kaum eine gesunde Kartoffel ernten«, sagt der Landwirtevorsitzende.
Bei den Zuckerrüben zeigen sich mengenmäßig gute Erträge bei etwas unterdurchschnittlichen Zuckergehalten. Der Zuckergehalt ist zwar besser als nach dem Regensommer 2023, liegt aber unter dem 5 jährigen Durchschnitt. Die Bauern wünschen sich hier einen sonnigen Herbst, damit die Rüben reichlich Photosynthese betreiben und somit #Zucker erzeugen können. Dauern wird die Rübenernte noch bis in den Dezember, der Transport zur Zuckerfabrik bis in den Februar hinein.
Bei Mais erwarten die Landwirte eine gute bis sehr gute Ernte. Mais sehe man gerade in diesem mehr als in den Jahren, so der Vorsitzende. Das liege daran, dass es aufgrund des extrem nassen Herbstes 2023 auf so mancher Fläche nicht möglich gewesen sei, Wintergetreide auszusäen. »Dann blieb uns häufig nichts anderes übrig, als im Frühjahr hier Mais anzubauen«, so Westermeyer.
Das Jahr 2024 zeigt, wie wichtig Pflanzenschutzmittel sind. »Genauso wie es für den Menschen Medikamente gibt, sind wir froh, dass wir bei Pflanzenkrankheiten was tun können und Mittel haben«, verdeutlicht der Vorsitzende. Ohne sie wären die Erträge und Qualitäten schlechter ausgefallen. Westermeyer hält daher nichts von pauschalen Verboten, ebenso von pauschalen Einschränkungen bei der Düngung: Diese machen die Erzeugung von #Getreide in Backqualität teilweise unmöglich, also von Weizen für die Humanernährung.
Deutschland und große Teile der Europäischen Union sind eine ackerbauliche Gunstregionen. Durch immer überzogenere und praxisfernere Auflagen geht die Getreideerzeugung immer weiter zurück. Dies verursacht nicht direkt eine Knappheit in der EU. Auf Dauer erzeugt dies aber neue Abhängigkeiten. So wird bisher Weizen von der EU an Länder wie Algerien, Marokko oder Ägypten geliefert. Diese Handelsbeziehung würde verloren gehen. Staaten wie Russland könnten diesen Bereich ersetzten, also Länder, die mit »Hunger als Waffe« ihre geopolitische Position ausbauen wollen. Hier fordert der Berufsstand von der #Politik eine bessere Balance zwischen Ertragssicherung sowie Umwelt und Klimaschutz. Denn dies sei möglich, wenn nicht immer mehr und dazu praxisferne Vorgaben kämen, sondern praxistaugliche Verfahren. »Deshalb brauchen wir Vielfalt und Gestaltungsspielraum in der Anbauplanung«, so der Vorsitzende. »Wir brauchen Ackerbau und Tierhaltung sowie Biogas im Zusammenspiel für eine vielfältige Ernährung und Energieversorgung.« Es brauche Forschung und Förderung.
Zum Glück von Naturkatastrophen verschont
Abschließend der Vorsitzende: »Trotz aller Witterungsextreme sind wir zum Glück von größeren Extremen und Naturkatastrophen verschont geblieben.« Er denkt hier beispielsweise an das #Hochwasser im Osten Europas, die Waldbrände oder auch die extrem hohen Temperaturen von zum Teil 50 Grad Celsius in anderen Ländern der Welt. »Dieses vor Augen lässt uns nachdenklich und gleichzeitig dankbar auf das Jahr zurückschauen.«, so Westermeyer.
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