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Welttierschutztag am 4. Oktober 2024: »Es ist noch ein sehr weiter Weg zu gehen!«Zoom Button

Foto: »Vier Pfoten«, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Welttierschutztag am 4. Oktober 2024: »Es ist noch ein sehr weiter Weg zu gehen!«

Welttierschutztag am 4. Oktober 2024: »Es ist noch ein sehr weiter Weg zu gehen!«

  • Appell an die #Politik: Die Tierschutzgesetznovelle muss noch stark verbessert werden

#Hamburg, 2. Oktober 2024

Am Freitag, 4. Oktober 2024, ist# Welttierschutztag – ein Tag, der vor dem Hintergrund der laufenden Tierschutzgesetznovelle eine besondere Bedeutung bekommt. Denn leider ist es auch 2024 in Deutschland um das erklärte #Staatsziel #Tierschutz immer noch schlecht bestellt: Nach wie vor werden Ferkeln die Ringelschwänze abgeschnitten, leiden #Rinder in #Anbindehaltung, floriert der illegale Welpenhandel, gibt es kein umfassendes Verbot für Wildtiere in Zirkussen und keine Positivliste für Wildtiere in Privathaltung. Hier steht die Politik in der Verantwortung, bei der laufenden Tierschutzgesetznovelle noch stark zu verbessern.

»Wer sich heute den sogenannten ›Tierschutz‹ in Deutschland genauer anschaut, stellt entsetzt fest, dass Tiere noch immer unter diesem Etikett für die wirtschaftlichen und persönlichen Interessen der Menschen ausgebeutet werden. Uns allen sollte bewusst sein, dass Tierschutz nicht bedeutet, fühlende Lebewesen marginal weniger zu quälen, sondern dass Tierschutz dafür stehen sollte, den uns ausgelieferten Tieren mit Mitgefühl und Respekt zu begegnen. Für einen richtigen Tierschutz müssen wir noch einen sehr weiten Weg gehen«, sagt Karina Omelyanovskaya, Kampagnenverantwortliche bei »Vier Pfoten«.

Tierschutz in #Deutschland: Status quo

Tiere in der #Landwirtschaft

Zwar sind viele tierquälerische Prozeduren offiziell verboten, doch eine Reihe von Ausnahmeregelungen führen dazu, dass immer noch Ferkeln die Ringelschwänze oder #Puten Teile ihrer Schnäbel abgeschnitten werden dürfen. Kälber werden auch 2024 und zukünftig weiter kastriert und mit einem glühend heißen Brenneisen enthornt. Grausame Tiertransporte rollen nach wie vor ungehindert Richtung Drittstaaten: Hier leiden Tiere unter Hunger, Durst, Kälte und Erschöpfung. Am Ende dieser Torturen erwartet die Rinder dann oftmals die betäubungslose Schlachtung. Trotz der geltenden EU Verordnung stehen die Tiere dabei eng zusammengepfercht bei Extremtemperaturen in Transportern und auf Schiffen. Und trotz des ewigen Mantras vom Umbau der Tierhaltung werden Kälber nach wir vor nach ihrer Geburt von ihrer Mutter getrennt, stehen geruchssensible #Schweine auf Betonspaltenböden und müssen den Gestank ihrer Fäkalien einatmen. Und qualgezüchtete Geflügeltiere mit gebrochenen Brustbeinen und Osteoporose stehen für ein System, dass die Bedürfnisse der Tiere gnadenlos denen der Menschen unterordnet. Angst, Stress, Enge, Krankheiten und Verletzungen prägen das Leben der Tiere in der #Landwirtschaft.

Wildtiere im Zirkus

Noch immer reisen in Deutschland Zirkusse mit Elefanten, Tigern oder Löwen durch das Land. Doch die häufigen Ortswechsel, langen Transportzeiten, fragwürdigen Dressurmethoden, kleinen Käfige und Stress sind eine enorme Belastung für die Tiere. Aufgrund der unzureichenden Haltungsbedingungen und der ständigen direkten Interaktion mit Menschen entwickeln viele Wildtiere im Zirkus Verhaltensstörungen. Infolgedessen können die Tiere nicht nur für sich selbst, sondern auch für Menschen zu einer Gefahr werden. »Vier Pfoten« fordert tiefgreifende Nachbesserungen und ein vollständiges Wildtierverbot in Zirkussen.

Wildtiere in Privathaltung

Aktuell gibt es keine bundesweite Regelung zur Haltung von und zum Handel mit exotischen Heimtieren. Daraus resultiert eine Vielzahl an Gefahren für Gesundheit, Sicherheit, Biodiversität und Tierwohl. Zudem gilt: Deutschland ist weltweit einer der größten Absatzmärkte und Umschlagplätze für Wildtiere. Jährlich werden Hunderttausende Wildtiere und Exoten für die private Haltung zum Verkauf angeboten, viele davon stammen aus der freien Wildbahn. Online Plattformen und Tierbörsen dienen als Hauptvertriebswege, denn hier können potenzielle Käufer spontan, ohne Vorkenntnisse zu den Haltungsbedingungen und teils zu niedrigen Preisen nahezu alles kaufen. »Vier Pfoten« fordert die #Politik auf, endlich bundeseinheitliche Regelungen in Form einer Positivliste einzuführen. Zusätzlich ist ein Online Verkaufsverbot von Wildtieren notwendig, um den unkontrollierten Handel sowie die private Haltung von Wildtieren wirksam einzudämmen.

Heimtiere

Die im Sommer veröffentlichte Halbjahresbilanz zum illegalen #Welpenhandel mit #Katzen und #Hunden zeigt es deutlich: Das illegale Geschäft boomt noch immer. Viel zu jung werden die oft kranken #Hunde, die meist aus sogenannten Vermehrerstationen stammen, von ihren Müttern getrennt und mit falschen Papieren von skrupellosen Händlern verkauft. Die Folge: Oft leiden die Welpen ihr ganzes Leben unter Krankheiten und der fehlenden Sozialisierung. Wenn sich der Halter später mit seinem Tier überfordert sieht, wird es nicht selten ausgesetzt.

Durch eine bundesweite Kennzeichnungspflicht und Registrierungspflicht von Hunden und Katzen könnten Tierheime entlastet werden, indem die Halter von entlaufenen und ausgesetzten Tieren zurückverfolgt werden könnten. Bei Krankheitsausbrüchen könnte die Quelle leichter ermittelt und damit die Tiergesundheit verbessert werden. Im (Online-)Handel müssen zudem Falschangaben durch eine verpflichtende Identitätsprüfung der Verkäufer verhindert werden.

Viele Tiere leiden zudem häufig ein Leben lang unter zuchtbedingten Defekten und Krankheiten. Diese sogenannten Qualzuchten müssen leiden, weil der Mensch ein vermeintlich süßes Aussehen über das Wohl der Tiere stellt und auf immer extremere Körperformen gezüchtet wird. Eigentlich ist Qualzucht in Deutschland bereits verboten, doch die gesetzlichen Bestimmungen bieten Züchtern viele Schlupflöcher und auch die Änderungen, die nun im Tierschutzgesetz angestrebt sind, reichen nicht aus, um die Umsetzung des Qualzuchtverbots zu garantieren. Mehr

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